CO2-Einsparung: Lufthansa fürchtet Milliarden-Belastung
Die EU-Kommission wird kommende Woche ein Maßnahmenpaket zur Reduktion der CO2-Emissionen präsentieren. Stark treffen könnte dies die Luftfahrt, wie die Lufthansa nun moniert. Dort ortet man durch erhöhte Kerosinsteuern und einen ausgeweiteten Emissionshandel milliardenhohe Belastungen.
Die AUA-Mutter Lufthansa fürchtet Belastungen in Milliardenhöhe durch das Klimaschutzpaket der EU-Kommission. Nach seiner bisherigen Einschätzung können die Pläne zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für europäische Netzwerk-Fluggesellschaften führen, erklärte der Leiter Konzernpolitik, Kay Lindemann, am Freitag in Berlin. Außerdem drohten zusätzliche CO2-Emissionen, wenn Umsteigeflüge auf außereuropäische Drehkreuze verlagert werden.
Maßnahmenpaket für Emissionsreduktion von 55 Prozent
Die EU-Kommission präsentiert am kommenden Mittwoch (14. Juli) ein Maßnahmenpaket, das dabei helfen soll, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Es wird daher “Fit for 55” genannt. Enthalten sein könnten darin in Bezug auf den Luftverkehr ein ausgeweiteter Emissionshandel, höhere Kerosinsteuern für innereuropäische Flüge sowie eine neue, schnell steigende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe.
Aus den Maßnahmen könnten perspektivisch jährliche Belastungen zwischen ein und zwei Milliarden Euro entstehen, warnte Lindemann. Auf der anderen Seite könne die Konkurrenz vom arabischen Golf, aus der Türkei oder Russland die auf die EU begrenzten Regelungen leicht umgehen.
Quote für nachhaltigen Kraftstoff erfordert Finanzierungsmodell
Für die geplante Quote für nachhaltige Kraftstoffe müsse ein Finanzierungsmechanismus gefunden werden, der alle Anbieter gleichermaßen einbezieht, verlangt Lufthansa. Dazu könnte zum Beispiel in die Abgabenberechnung das Endziel der verkauften Tickets berücksichtigt werden. “Mehr Ambition beim Klimaschutz im Luftverkehr kostet, das ist klar”, sagte Lindemann. Man sei grundsätzlich bereit, diesen Weg mitzugehen, wolle aber keine Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen. (APA/red)
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