Dänemarks Methansteuer: Symbolpolitik mit riskanten Folgen
Mit der Einführung einer Steuer auf den Methanausstoß von Nutztieren hat Dänemark ein deutliches Klimaschutz-Signal gesetzt. Doch hinter der ambitionierten Fassade des Vorhabens, die Treibhausgasemissionen zu senken, stehen berechtigte Zweifel, ob diese Maßnahme den gewünschten Effekt erzielt – oder ob sie vor allem wirtschaftliche Schäden hinterlässt.
Dänemark will bis 2030 die nationalen Emissionen um 70 % reduzieren, Methan spielt dabei eine Schlüsselrolle. Das Gas gilt als klimaschädlich und stammt zu einem großen Teil aus der Landwirtschaft. Ab 2030 sollen Landwirte für jede ausgestoßene Tonne CO₂-Äquivalent 300 Kronen (ca. 40 Euro) zahlen – bis 2035 steigt der Satz auf 750 Kronen. Die Regierung rechtfertigt dies mit der Dringlichkeit des Klimaschutzes, verspricht jedoch immerhin Entlastungen für Landwirte.
Dennoch warnen Experten vor den wirtschaftlichen Folgen. Landwirtschaft ist eine tragende Säule der dänischen Wirtschaft, und mehr als 60 % der Landesfläche werden agrarisch genutzt. Kritiker befürchten, dass die Steuer landwirtschaftliche Betriebe in finanzielle Notlagen treibt und den internationalen Wettbewerb gefährdet.
Symbolpolitik statt echter Lösungen?
„Eine solche Steuer ist ein enormer Einschnitt für die Landwirtschaft, ohne dass klar ist, ob die Reduktionsziele überhaupt erreichbar sind“, so die Kritik von politischen Gegnern. Besonders konservative Parteien sehen darin eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Der Verweis auf Entlastungen für Landwirte wirkt dabei wie ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn langfristig könnten die Produktionskosten stark steigen und die Exporte rasant zurückgehen.
Ob die Methansteuer ein zukunftsweisender Schritt oder ein teurer Fehlgriff ist, wird erst die Zeit zeigen. Fest steht jedoch: Der Ansatz könnte andere Staaten dazu bewegen, ähnliche Maßnahmen zu prüfen. Die Balance zwischen ambitioniertem Klimaschutz und wirtschaftlicher Realität erscheint fragiler denn je.
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