Im Burgenland kursiert seit einiger Zeit der Begriff “Doskonomics”. Was er im Kern bedeutet: die Durchdringung der burgenländischen Wirtschaft durch den Staat. “Die Presse” umschreibt das System Doskozil als “zeitgenössischen Etatismus pannonischer Prägung”. Mit anderen Worten, fungiert der Staat sozusagen als Großunternehmer, der bei den unterschiedlichsten Firmen und in den unterschiedlichsten Branchen (von der maroden Sektkellerei über die Therme bis hin zum Busunternehmen) als Anteilseigner oder gar Eigentümer fungiert.

Als Inbegriff von “Doskonomics” ist zweifelsohne die Burgenland Holding anzusehen, die 6000 Mitarbeiter und 81 Unternehmen umfasst. Aufsichtsratschef der Holding ist selbstredend Doskozil höchstpersönlich. Unter ihrem Dach sind neben Kultur- und Bildungseinrichtungen auch große Tourismusbetriebe wie die Therme Lutzmannsburg zusammengefasst. Das Gros der Betriebe wird mit Steuergeldern finanziert.

Allerdings: Die Holding stehe mit 2,1 Milliarden Euro in der Kreide, berichtet der “Falter”. Für ihre Schulden und Kredite müsse das Land Burgenland geradestehen, das selbst mit 1,4 Milliarden Euro verschuldet sei. Es ist also bei Weitem nicht alles eitel Wonne im Burgenland unter Hans Peter Doskozil.

Hans Peter DoskozilAPA/HANS KLAUS TECHT

Licht- und Schattenseiten im System Doskozil

Das Land Burgenland beteiligt sich darüber hinaus an zahlreichen Betrieben. Doskozil forderte das jüngst auch vom Bund, wie “Die Presse” berichtet. „Der Staat muss dort, wo es möglich ist, stabilisierend eingreifen und Arbeitsplätze sichern“, betonte er. „Wir machen das im Burgenland auch: Wir beteiligen uns auf Zeit an Unternehmen, um sie zu stabilisieren.“

Finanziell nicht stabil sei indes die Situation vieler Gemeinden im Burgenland, schreibt der “Falter”. Der Grund: Das vom Land Burgenland zur Verfügung gestellte Geld fließe immer spärlicher. Das hat Folgen. Laut Statistik Austria sind die Schulden der burgenländischen Gemeinden in den vergangenen zehn Jahren massiv gestiegen.

Kritiker Doskozils weisen darauf hin, dass der Landeshauptmann das Geld für kostspielige Projekte auf Landesebene und ausufernde Ausgaben im Rahmen der Burgenland Holding benötige. Ein “Herzensprojekt” Doskozils sind beispielsweise die sogenannten Pflegestützpunkte. Erst kürzlich erfolgte der Spatenstich für vier solcher Stützpunkte.

Was zudem viele Steuergelder verschlingt, sind die vielen Sozialmaßnahmen der Landesregierung Doskozil. Dazu gehören etwa ein “Wärmepreisdeckel”, ein “Wohnkostendeckel”, Gratis-Kindergärten und Gratis-Nachhilfe für Pflichtschüler. Ganz zu schweigen von einem Mindestlohn für Landesbedienstete in Höhe von mittlerweile 2000 Euro. Der Wirtschaftsforscher Oliver Fritz vom Wirtschaftsforschungsinstitut spricht in diesem Zusammmenhang gegenüber der “Presse” von einer “proaktiven Rolle des Staates auf Lebensqualität”.

Eines ist sicher: Die 250.000 Bewohner des Burgenlands werden bei der Landtagswahl am 19. Jänner nun ein Urteil über “Doskonomics” und das System Dokozil fällen.

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Kommentare

  • PrinzEugen sagt:

    Die SPÖ bekommt nur deshalb Stimmen, weil viele ältere Leute sie wählen. Und warum? Weil sie schon immer die SPÖ gewählt haben. Also kritiklos, bedenkenlos, charakterlos fast schon und verantwortungslos. Anstatt darüber nachzudenken was besser oder schlechter für Österreich oder für mich wär marschieren diese Parteisoldaten stramm auf Krücken, Rollatoren und Rollstuhl in die Wahlkabine ohne Rücksicht auf die Zukunft des Burgenlandes. Die Jungen wählen mehrheitlich FPÖ und warum? Weil sie kritisch denken.ps.: “Vielen Dank” ihr Parteisoldaten

  • Colombo sagt:

    In einem Land, wo bewusst die Leute nur deswegen hierher kommen, weil sie von NGO’s bereits in der Reisebegleitung darüber genaue Auskünfte erhalten, welche Länder in der EU für ein kostenloses Grundeinkommen für alle Familienmitgliedern zur Verfügung gestellt wird. Ach ja, und kommen noch die EXCEL-DATEI Berechnungen vom BLABLABLABLER dazu, dann kannst du dir wie in Wolkersdorf bei Wien eine Staatenlose Familie – ORF – berichtete, locker kaufen.

  • FiBu sagt:

    Neu für schuldenmachende Politiker:
    Verkaufts mei G’wand, i geh in Pension oder werde Konsulent. Letzteres mit Schwerpunkt Schuldner.beratung für Kommunen.

  • FiBu sagt:

    Neu für Schulden.machende Politiker:
    Verkauft’s mei G’wand, i geh in Pension oder werde Konsulent. Letzteres mit Schwerpunkt Schuldner.beratung für Kommunen.

  • FiBu sagt:

    Neu für Schulden machende Politiker:
    Verkauft’s mei G’wand, i geh in Pension oder werde Konsulent. Letzteres mit Schwerpunkt Schuldnerberatung für Kommunen.

  • Pauli😉☺️😉 sagt:

    Hat lange gut.funktioniert aber die Zeiten ändern sich den Schuss. Nicht gehört…..

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  • Chris378 sagt:

    Na endlich bekommen auch die Medien mal davon was mit, und klären die Bevölkerung auf, dass der vermeintliche Heilsbringer Doskozil zwar viel verspricht und Geld raushaut, dafür aber das Land in den Bankrott treibt. Sowie man bei der FF scherzhaft sagt: Stall gelöscht, dafür alle Kühe ersoffen. Kann auch nicht sein.

  • Eurase sagt:

    Hat das den Burgenländlern schon jemand erklärt, dass jeder von Ihnen ab dem Neugeborenen allein über das Bundesland mit EUR 12.000,- in der Kreide ist?

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    1. PrinzEugen sagt:

      Viele wissens eh, wählen aber leider dennoch ihre Roten. Ja der Dosko könnte bei jedem Burgenländer an die Tür klopfen, ihnen eine aufs Happl hauen und trotzdem würden sie brav die SPÖ wählen. So sind leider unsere Burgenländer. Lg ein Burgenländer der die FPÖ wählt. X Hofer

  • GF 99 sagt:

    Am Sonntag ist es eh vorbei mit seiner Mehrheit.

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  • Dr.P sagt:

    Bei allen Streitigkeiten innerhalb der Sozialisten, eines eint sie, nämlich Schulden machen. In Wien weiß die Bevölkerung nicht, wie BM Ludwig das angebrochene Jahr 2025 finanzieren wird, immerhin 4 Milliarden Defizit gab es 2024. Nicht anders in Kärnten, wo LH Kaiser einen gewaltigen Schuldenberg von knapp 4 Milliarden angehäuft und zu verwalten hat. Ein weiterer Punkt ist in allen sozialistischen Ländern gleich. Den Beamten geht es hervorragend.

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