Die BRICS-Staaten auf dem Vormarsch – Welt im Wandel
Die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, repräsentieren eine einflussreiche Allianz von Schwellenländern, die in den vergangenen Jahrzehnten beachtliche wirtschaftliche Fortschritte verzeichnet haben. Diese Nationen sind nicht nur bedeutende wirtschaftliche Akteure, sondern auch zunehmend prägende Kräfte in der globalen Politik.
Der Begriff „BRIC“ wurde 2001 von Goldman Sachs geprägt, um die aufstrebenden Volkswirtschaften Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas zu beschreiben, die als Schlüssel für das zukünftige globale Wirtschaftswachstum identifiziert wurden. 2010 trat Südafrika der Gruppe bei, was zur Entstehung des heutigen „BRICS“-Bündnisses führte. Seit dem ersten Gipfeltreffen 2009 in Jekaterinburg hat sich die Gruppe zu einem regelmäßigen Forum für Dialog und Kooperation entwickelt.
Die BRICS-Staaten haben sich als dynamische Wachstumsmärkte etabliert und ihren Anteil am globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 18 Prozent im Jahr 2010 auf 26 Prozent im Jahr 2021 gesteigert. Besonders China dominiert mit über 70 Prozent des BIP der Gruppe, während Brasilien, Indien und Südafrika wesentlich kleinere Anteile beitragen. Trotz des beeindruckenden Wachstums kämpfen diese Nationen mit strukturellen Herausforderungen wie institutionellen Schwächen, die ihre langfristige Entwicklung bedrohen.
Interne Differenzen und politische Herausforderungen
Die BRICS-Allianz ist trotz ihres gemeinsamen Strebens von erheblichen inneren Spannungen durchzogen. Die Mitgliedsstaaten unterscheiden sich stark in ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, ihren politischen Systemen und geopolitischen Interessen. Diese tiefgreifenden Unterschiede gefährden den internen Zusammenhalt und erschweren eine einheitliche Strategie. Trotzdem vereint sie das gemeinsame Ziel, die westliche Dominanz – insbesondere die des US-Dollars – zu untergraben und alternative Finanzierungsmechanismen zu entwickeln, die sie von dieser Abhängigkeit befreien könnten.
Die BRICS-Währung: Der Ausweg aus der Dollar-Abhängigkeit?
Der US-Dollar beherrscht aktuell etwa 90 Prozent des internationalen Handels und zwingt viele BRICS-Staaten, ihn für grenzüberschreitende Transaktionen zu nutzen. Diese erzwungene Abhängigkeit schränkt ihre wirtschaftliche Souveränität ein und erhöht die Anfälligkeit gegenüber US-Sanktionen. Um dieser Dominanz entgegenzuwirken, strebt die BRICS-Allianz die Schaffung einer neuen Währung an, die durch ihre nationalen Währungen gestützt wird. Diese Maßnahme würde es den Mitgliedsstaaten ermöglichen, direkt miteinander zu handeln, ohne auf den Dollar zurückgreifen zu müssen.
Im August 2023 beschloss die BRICS-Gruppe, sechs neue Nationen aufzunehmen: Ägypten, Iran, Saudi-Arabien, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese Erweiterung zielt darauf ab, das wirtschaftliche und geopolitische Gewicht der Allianz zu stärken. Die neuen Mitglieder bringen jeweils vielfältige wirtschaftliche Stärken mit, von denen die gesamte Gruppe langfristig profitieren dürfte.
Wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit
Neben ihrer wirtschaftlichen Vernetzung verstärken die BRICS-Staaten ihre Kooperation in den Bereichen Wissenschaft und Technologie. Ein Aktionsplan wurde entwickelt, um Innovationen voranzutreiben und technologische Transfers zwischen den Mitgliedsländern zu fördern. Dies unterstreicht das Bestreben der BRICS-Staaten, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch auf wissenschaftlicher Ebene eng zusammenzuarbeiten.
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