Während viele Industriezweige unter sinkenden Aufträgen und Stellenabbau leiden, bereitet sich die Rüstungsbranche auf eine expansive Zukunft vor. Der deutsche Konzern KNDS übernimmt ein Werk in Sachsen zur Produktion von Panzerteilen, und Rheinmetall baut zivile Autozulieferwerke für militärische Komponenten um. Auch in Österreich könnten Unternehmen aus dem Zulieferbereich neue Märkte erschließen.

Wifo-Chef Gabriel Felbermayr sieht Potenzial für österreichische Betriebe, wenn Deutschland und andere europäische Staaten stärker auf eigene Waffenproduktion setzen. Ein Autozulieferer könne Radlager auch für Militärfahrzeuge bauen, erklärt er gegenüber dem Standard. Doch der Einstieg in die Rüstungsindustrie erfordert spezielle Zertifizierungen und langwierige Genehmigungsverfahren.

Welche Chancen offenbaren sich für Österreichs Industrie?

Österreichische Firmen haben in der Vergangenheit bei militärischen Beschaffungen oft das Nachsehen gehabt. Zwar produziert General Dynamics European Land Systems in Simmering den Pandur-Panzer, doch viele Großaufträge gingen ins Ausland. Laut Reinhard Marak von der Wirtschaftskammer wurden rund 80 Prozent des Bundesheer-Auftragsvolumens in den letzten Jahren an ausländische Unternehmen vergeben. Dabei könnte eine verpflichtende Beteiligung heimischer Betriebe an ausländischen Rüstungsaufträgen – wie es in anderen Ländern üblich ist – erhebliche wirtschaftliche Impulse setzen.

In der Hightech-Rüstung gibt es jedoch Wachstumspotenzial: Schiebel aus Wien produziert Drohnen und Minensuchgeräte, Plansee aus Tirol entwickelt Hochpräzisionswerkstoffe für Raketen- und Luftfahrttechnik und Frequentis liefert Software für militärische Kontrollzentralen.

Politik und Markt

Eine zentrale Frage ist, wie viel vom europäischen Rüstungsbudget tatsächlich nach Österreich fließen wird. Ein Beispiel dafür, dass der Rüstungsboom auch nicht in Österreich halt macht, ist Spezialmotorenbauer Steyr Motors: Seit einem Rheinmetall-Großauftrag hat sich der Aktienwert mehr als verfünffacht. Es zeichnet sich ab. Dass Investoren auf einen anhaltenden Rüstungsboom setzen.

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Kommentare

  • Hellseher sagt:

    Der Herr Gabriel Felbermayer, dieser besonders symphatische Mann, sieht Potential, na, wenn das nichts sein soll…. Mit diesem Herrn ist unsere neueste, schlechteste BR aller Zeiten seit Dollfuß und Schuschnigg, besonders “gut* beraten! Das kann nur gut werden, aber erst wieder knapp vor Wahlen!

  • Peter Pantau sagt:

    Money makes the world go round! bämm bämm

  • MeinungsFreiheit sagt:

    Da jubeln die Kriegstreiber.
    Aber der Gipfel an Perversität ist, dass Österreich massiv beim Kriegstreibertum der EU mitzahlen MUSS und selber nicht mal etwas davon hat!!!!
    Unsere Grusel Koalition klatscht auch noch dazu…

  • Madelen sagt:

    Peter du meinst wohl: Mit Fanfahren und Trompeten werden wir, endgültig dem Abgrund zusteuern. Zweimal hat wohl nicht gereicht?

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  • Alex sagt:

    Steyr Motors: Seit einem Rheinmetall-Großauftrag hat sich der Aktienwert mehr als verfünffacht?
    Verfünffacht? Wohl schon eher verzwanzigfacht. Von 14,45 Mitte Februar auf 273,00 heute.
    Ich setze aber doch lieber auf Toilettenpapier. Ach hätt ich doch nichts gesagt. Jetzt rennt sicher gleich wieder alles, um Toilettenpapier zu stapeln.

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  • Klara Denk sagt:

    Quasi einMordsgeschäft. Schämt ihr Euch nicht?

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  • da toni sagt:

    die piefke wollen halt a endlich mal einen (welt)krieg gewinnen.

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    1. Peter sagt:

      das mag schon so sein, aber für mich ist es noch viel beschämender, dass wir da mittendrin und mit voller Begeisterung dabei sind…

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      1. Madelen sagt:

        Die Piefke werden auch den dritten WK verlieren sollten er ausbrechen. Und Österreich ist wie immer vorne mit dabei. Unsere dämlichen Politdarsteller haben aus der Geschichte nichts gelernt. Sie sind und waren immer schon Größen Wahnsinnig.

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  • Butter oder Kanonen sagt:

    “Im Westen nichts Neues”!

    Ich bin jedenfalls für Butter, ich habe keine Aktien von Rüstungsbetrieben.
    Das verbietet mir mein Gewissen.

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    1. Ron_Nie sagt:

      @Butter oder Kanonen
      So ist es, lieber ein reines Gewissen als blutverschmiertes Geld…aber das sind wir in der Minderheit, befürchte ich?

  • Das heißt sagt:

    Österreich wird jetzt auf Kriegsindustrie umgestellt… Hatten wir das nicht schon einmal?

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    1. Peter sagt:

      nur diesmal sind wir sicher auf der “Guten” Seite mit dabei. Mit Feuereifer wie zu den “besten” Zeiten. Die paar dämonisierten Stimmen von den pösen Rechten Friedensteufeln gekonnt ignorierend. Mit Fanfaren und Trompeten werden “wir” stark gemacht! Dann kann endlich die Welt an “unsrem” Wesen genesen. ……

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