Euro 1:1 zu Dollar: Jetzt drohen uns Rezession und noch mehr Teuerung
Niedrigster Stand seit 20 Jahren: Erstmals seit etwa zwei Jahrzehnten ist der Euro wieder genau einen Dollar wert. Dienstagmittag fiel die Gemeinschaftswährung bis auf exakt einen Dollar und sank damit erstmalig seit 2002 auf Parität – ein Tauschverhältnis von eins zu eins. Der schwache Euro könnte den Teuerungs-Hammer weiter zum Explodieren bringen und auch eine Rezession scheint wahrscheinlich.
Schon länger steht der Euro an den Finanzmärkten unter Druck. Gründe sind die Teuerungs- und Energiekrise in mittelbarer Folge des Ukraine-Krieges, und der vergleichsweise zurückhaltende Kampf der Europäischen Zentralbank (EZB) gegen die Inflation – der eXXpress berichtete.
Die Euroschwäche hat im jetzigen Umfeld mit hohen Inflationsraten dramatische Folgen. Denn je niedriger der Wechselkurs der Gemeinschaftswährung ist, desto stärker werden im Verhältnis andere Währungen wie der Dollar. Das führt dazu, dass nach Deutschland eingeführte Waren teurer werden. Die Inflation wird dadurch also weiter angefacht! Diese liegt europaweit bei 8,6 Prozent.
Verbraucher müssen bei einem sinkenden Eurokurs also noch tiefer in die Tasche greifen, um ihre Lebenshaltungskosten zu stemmen. Vor allem die Energie- und Rohstoffpreise drohen weiter zu steigen. Der Euro wird mit dem US-Dollar auf Parität gehandelt. Nachdem er am Montag niedriger getestet und sich dann erholt hatte (aufgrund von USD-Verkäufen/Goldkäufen), ist der Euro über Nacht erneut abgerutscht.
Auch EZB-Ratsmitglied und Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Robert Holzmann sagte am Freitag, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen bis September um bis zu 125 Basispunkte erhöhen sollte, wenn sich die Inflationsaussichten nicht verbessern. Holzmann hatte von EZB-Chefin Lagarde schon in der Vergangenheit größere Zinserhöhungsschritte gefordert – der eXXpress berichtete.
Das hätte natürlich große Auswirkungen auf die Märkte, wenn man bedenkt, dass lediglich 75 Basispunkte an Zinserhöhungen erwartet werden. Doch auch die US-Wirtschaft kommt nicht zur Ruhe. Auch in den USA gehen Experten von einer Rezession aus – trotz der Zinserhöhungsschritte der FED (um 0,75 Prozentpunkte auf die neue Spanne von 1,50 bis 1,75 Prozent). Die Inflation in Amerika liegt bei hohen 8,6 Prozent.
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