Ex-Wirecard-Chef Braun muss bald vor Gericht
Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte soll der Strafprozess gegen Ex-Wirecard-Vorstandschef Markus Braun bald beginnen. Das Landgericht München I hat demnach eine Anklage gegen den gebürtigen Österreicher und zwei weitere frühere Wirecard-Manager zugelassen. Der Hauptvorwurf: gewerbsmäßiger Bandenbetrug.
Markus Braun, der ehemalige Geschäftsführer des in Ungnade gefallenen Zahlungsriesen Wirecard, wartet darauf, von deutschen Gesetzgebern wegen des massiven Bilanzbetrugs, der sein Unternehmen zu Fall gebracht hat, öffentlich in die Mangel genommen zu werden.APA/AFP/POOL/FABRIZIO BENSCH
Im größten Betrugsfall der deutschen Nachkriegsgeschichte soll der Strafprozess gegen den früheren Wirecard-Vorstandschef Markus Braun in Kürze beginnen. Das teilte das Oberlandesgericht München am Mittwoch mit. Das Landgericht München I hat demnach die Anklage der Münchner Staatsanwaltschaft gegen den gebürtigen Österreicher und zwei weitere frühere Wirecard-Manager unverändert zugelassen. Der Hauptvorwurf gegen die Geschäftsleute ist gewerbsmäßiger Bandenbetrug.
Vorwurf: Bilanzen gefälscht, 3,1 Milliarden Euro Schaden für Banken
Braun sitzt seit mehr als zwei Jahren in Untersuchungshaft. Laut Anklage sollen er und Komplizen seit 2015 die Wirecard-Bilanzen gefälscht und kreditgebende Banken um insgesamt 3,1 Milliarden Euro geschädigt haben – davon 1,7 Milliarden Euro an Krediten und weitere 1,4 Milliarden an Schuldverschreibungen. Im Juni 2020 brach der Wirecard-Konzern zusammen.
Der österreichische Ex-Vorstandschef hat in der Vergangenheit seine Unschuld beteuert und die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen als Hauptverdächtigen im Wirecard-Skandal. Tatsächlich tauchten auch Indizien auf, denen zufolge Braun nicht Haupttäter, sondern viel mehr Opfer des Wirecard-Betrugs ist.
Über die Zulassung der Anklage berichtete zuerst das “Handelsblatt”.
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