Eine Auswertung von Verivox, veröffentlicht durch die Funke Mediengruppe, zeigt, dass die Gasnetzgebühren für fast die Hälfte der deutschen Haushalte bereits deutlich gestiegen sind. Im Durchschnitt beträgt der Anstieg rund 25 %, was für Verbraucher einen Aufschlag von etwa 116 € pro Jahr bedeutet. Besonders gravierend ist die Situation in den neuen Bundesländern, wo die Erhöhungen teilweise bis zu 56 % erreichen können. Für ein Einfamilienhaus ergeben sich dadurch Zusatzkosten von bis zu 445 €, was viele Haushalte vor erhebliche finanzielle Herausforderungen stellt.

Österreich muss ebenfalls mit Preissteigerungen rechnen

Auch in Österreich müssen Gaskunden ab 2025 mit spürbaren Preissteigerungen rechnen. Diese resultieren aus globalen Marktbedingungen und gestiegenen Beschaffungskosten, die sich zunehmend auf die Gaspreise auswirken und in den kommenden Jahren weiterhin Druck auf die Haushalte ausüben werden.

Gesunkene Nachfrage treibt die Preise

Die Bundesnetzagentur erklärt die Preiserhöhungen durch sinkende Gasnachfrage. Da immer weniger Gas verbraucht wird – sei es durch sparsameres Verhalten oder effizientere Heizsysteme – müssen die verbleibenden Verbraucher die Kosten für das Netz mittragen. Dies führt zu einem paradoxen Effekt: Trotz rückläufiger Gasnutzung steigen die Netzentgelte weiter an. Dies zeigt, dass der Wandel hin zu energieeffizienteren Technologien seine Schattenseiten hat, da die Fixkosten für die Infrastruktur auf weniger Schultern verteilt werden müssen.

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Abschreibungsregeln befeuern Preisanstiege

Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) bestätigt, dass die steigenden Kosten auf die neuen Abschreibungsregeln für Netzbetreiber zurückzuführen sind. Rund ein Drittel bis ein Viertel der Betreiber wird diese Regeln zeitnah anwenden, während die übrigen in Kürze folgen werden. Damit ist klar: Verbraucher werden den steigenden Gaspreisen kaum entkommen. Thorsten Storck, Energieexperte von Verivox, rät daher dringend, alternative Gasversorger zu prüfen, da die Preisunterschiede bis zu 1000 € jährlich betragen können.

Steigende Kosten trotz sinkendem Verbrauch: Der Teufelskreis der Gasversorgung

Während die Verbraucher zu sparsameren Lösungen greifen, scheint das Gassystem selbst in einer Abwärtsspirale gefangen zu sein. Sinkende Nachfrage führt zu höheren Kosten für alle – ein Widerspruch, der zeigt, wie fragil die derzeitige Energieinfrastruktur ist. Sicher ist: Hausbesitzer und Mieter, die auf Gas angewiesen sind, müssen sich 2025 auf deutlich höhere Belastungen einstellen.