Flugchaos: Tausende Urlaube in Gefahr – wann handelt die Regierung?

„Das sind ja Szenen wie in einem Entwicklungsland“, sagte uns ein eXXpress-Leser angesprochen auf das Flugchaos der AUA. Und ja, die Szenen von Kindern, die in Abstellräumen übernachten müssen, weil es eine Fluglinie nicht schafft, für Kunden (!), die für ihre Tickets bezahlt haben, auch eine entsprechende Leistung zur Verfügung zu stellen, sind befremdlich. Jetzt soll zur Bewältigung des Flugchaos sogar das Bundesheer anrücken.

Warum kann es überhaupt zu so einer Krise zu Ferienbeginn kommen? Das AUA-Management redet sich raus, spricht von „technischen Gründen“ und Corona-bedingten Ausfällen und schiebt den Schwarzen Peter auch den Hauptdarstellern im Ukraine-Krieg zu.

Doch so einfach stellt sich die Sache nicht dar. Denn: Es ist seit Monaten bekannt, dass nun die Feriensaison startet und trotzdem musste die AUA erst am Wochenende 100 Flüge streichen – und erst am Montag 19 weitere. Auch für den heutigen Dienstag werden weitere Flugausfälle erwartet!

In der Corona-Pandemie hat das Unternehmen außerdem erfahrene 50 Mitarbeiter mit einem „Golden Handshake“ aus dem Unternehmen gedrängt, nur um jetzt, in einer verspäteten Panik-Reaktion, um 200 Mitarbeiter aufzustocken. Ganz zu schweigen davon, dass das Unternehmen einen Corona-Bonus von 400 Millionen Euro bekommen hat.

Das Versagen des AUA-Managements ist augenscheinlich, doch immer mehr gestrandete AUA-Passagiere fragen: „Wann handelt die Regierung endlich?“ Denn: Die AUA galt einst als international anerkanntes Flugunternehmen. Doch die Bilder von Flugbegleiterinnen, die Kunden trotz bezahlter Tickets (!) abweisen – und zum Verlassen des Flughafens auffordern ­ schaden auch dem Ansehen der Republik. Ähnlich sehen es auch viele Poster im eXXpress-Leserforum, wo die Wogen angesichts des AUA-Chaos hoch gehen (Bilder).

Es stellt sich die Frage: Wo ist eigentlich die zuständige Ministerin Leonore Gewessler (Grüne), die sich in der Corona-Pandemie für die Rettung der AUA feiern ließ? Immerhin sind durch das AUA-Chaos tausende wohlverdiente Urlaube von Österreichern in Gefahr. Doch die Ministerin scheint ähnlich wie bei der Gas-Krise unseres Landes – der eXXpress berichtete – keinerlei Antworten auf das Chaos zu haben.

Nun ist es höchste Zeit, dass die österreichische Bundesregierung das AUA-Management zum Rapport bestellt: Um endlich für eine Entlastung der leidgeplagten Passagiere zu sorgen, die statt an südländischen Stränden nun im „Abstellkammerl“ gestrandet sind.