Gefälschte Markenprodukte erleben gerade zur Weihnachtszeit Hochkonjunktur. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) mahnt zur Vorsicht und ruft zu einem „Fest ohne Fakes“ auf. Hinter den vermeintlichen Schnäppchen verbirgt sich ein Milliardengeschäft, das nicht nur der Wirtschaft schadet, sondern auch Risiken für Verbraucher birgt.

Hochsaison für Fälscher

Inmitten der Vorweihnachtszeit häufen sich die Angebote von gefälschten Artikeln – besonders in Online-Shops. Eva Schewior, Präsidentin des DPMA, warnt eindringlich: „In manchen Onlineshops häufen sich aber gerade zu Weihnachten scheinbar günstige Angebote, die sich als minderwertige Fälschungen herausstellen.“

Ihre Botschaft ist klar: „Feiern Sie Ihr Fest ohne Fakes.“ Die Behörde verweist darauf, dass gerade Plattformen aus China häufig Plagiate anbieten. So läuft gegen den Online-Giganten Temu bereits ein Verfahren der EU-Kommission, da der Verdacht besteht, dass das Unternehmen nicht ausreichend gegen den Verkauf gefälschter Produkte vorgeht.

Gefälschte Produkte überschwemmen Europa

Die Zahlen sind alarmierend: Europäische Zollbehörden stellten 2023 insgesamt 152 Mio. gefälschte Produkte sicher – ein Anstieg um 77 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders auffällig ist die Herkunft: Zwei Drittel der beschlagnahmten Waren stammen aus China und Hongkong. Diese Produkte gelangen oft über Postpakete und Expresssendungen nach Europa. Besonders betroffen sind Spielzeug, Videospiele, Autoersatzteile, Medikamente und sogar Verpackungsmaterialien.

Doch nicht nur wirtschaftliche Schäden stehen im Fokus. Gefälschte Produkte können erhebliche Risiken für die Gesundheit darstellen, insbesondere bei Medikamenten oder sicherheitsrelevanten Bauteilen wie Autoersatzteilen. Schewior betont: „Solche Fakes schaden unserer Wirtschaft, gefährden oft die Gesundheit und machen am Ende niemanden glücklich.“

Konsumverhalten: Die bewusste Entscheidung für Plagiate

Erschreckend ist auch die Akzeptanz von Fälschungen unter Verbrauchern. Laut einer Studie des Europäischen Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) haben 10 % der Deutschen mindestens einmal bewusst eine Fälschung gekauft. Unter jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren liegt dieser Anteil sogar bei knapp 40 %. Dieser Trend verdeutlicht die Herausforderungen im Kampf gegen Plagiate.