Rund 38 % der Befragten haben angegeben, keinen Wechsel zu Glasfaser zu planen. Hauptgründe dafür sind die Zufriedenheit mit der bestehenden Internetverbindung und der wahrgenommene Aufwand eines Anbieterwechsels.

Auch bei denjenigen, die grundsätzlich Interesse an einem Wechsel haben, sehen 33 % die Kosten eines Glasfaser-Vertrags als Hürde, da die monatlichen Preise zwischen 40 und 90 Euro liegen – abhängig von der angebotenen Geschwindigkeit. So bleibt für 53 % der Befragten die Entscheidung klar: Ein Wechsel zum Glasfaseranschluss kommt für sie derzeit nicht infrage.

Verfügbarkeit und Nutzung: Glasfaser bleibt hinter Möglichkeiten zurück

Aktuell sind schätzungsweise 20 Millionen Haushalte und Unternehmen in Deutschland an das Glasfasernetz angebunden – damit besteht für etwa die Hälfte des Landes theoretisch Zugang. Dennoch sind nur etwa 1,8 % aller stationären Internet-Breitbandanschlüsse in Deutschland direkte Glasfaseranschlüsse, in Österreich sind es sogar nur 1,6 %.

DSL oder VDSL über Telefonleitungen bleibt für nahezu die Hälfte der Nutzer die erste Wahl, während ein Viertel auf Kabel-Internet setzt. Nur etwa 20 % der Befragten nutzen bereits reines Glasfaser-Internet, was zeigt, dass die Verbreitung noch hinter den Erwartungen der Anbieter zurückbleibt.

Kosten und Leistung: Glasfaser-Tarife im Vergleich

Glasfaser ist im Vergleich zu anderen Technologien zwar leistungsstärker, allerdings kosten gigabitfähige Tarife mit bis zu 1000 Mbit/s im Download entsprechend mehr. Einige günstigere Tarife bieten reduzierte Bandbreiten von 250 oder 500 Mbit/s, doch selbst diese Preise sind für viele Interessenten zu hoch. Verivox zeigt, dass trotz der Überlegenheit der Technologie für zahlreiche Verbraucher das Kosten-Nutzen-Verhältnis noch nicht stimmt.

Zukunftsperspektiven: Ausbaupläne und Herausforderungen

Die deutsche Bundesregierung verfolgt das Ziel, bis 2030 eine flächendeckende Glasfaser-Verfügbarkeit zu erreichen. In Österreich verfolgt die Regierung ähnlich ambitionierte Ziele, dazu zählt beispielsweise die flächendeckende Versorgung mit symmetrischen Gigabit-Anschlüssen.

Doch wie die Umfrage zeigt, muss die Akzeptanz in der Bevölkerung erst steigen, damit die erheblichen Investitionen der Telekommunikationsanbieter nicht ins Leere laufen.

Für die Anbieter wird zudem die Frage drängender, wie sie ihre Produkte angesichts des hohen Konkurrenzdrucks und der preissensiblen Nachfrage an die Kunden bringen können.