Globale Kohlenachfrage auf Rekordhoch: China und Indien treiben die Nachfrage
Die weltweite Nachfrage nach Kohle hat 2024 ein historisches Hoch erreicht. Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der Kohleverbrauch in diesem Jahr auf insgesamt 8,77 Milliarden Tonnen steigen. Trotz aller Klimaschutzdebatten und Bemühungen zur Reduzierung fossiler Energien bleibt Kohle ein dominanter Energieträger, insbesondere in Schwellenländern.
Während die Nutzung von Kohle in Industrieländern wie den USA und der EU zurückgeht, wächst der Verbrauch in Schwellenländern ungebremst. Die EU verzeichnet einen Rückgang von 12 Prozent, die USA folgen mit einem Minus von 5 Prozent. Im Gegensatz dazu stieg der Kohleverbrauch in China um 1 Prozent und in Indien sogar um 5 Prozent. Diese beiden asiatischen Nationen, zusammen mit weiteren Ländern wie Indonesien und Vietnam, treiben die globale Nachfrage an.
Besonders China spielt auf den Kohlemärkten eine entscheidende Rolle. „Jede dritte Tonne Kohle weltweit wird in einem chinesischen Kraftwerk verbrannt“, betont die IEA. Der kontinuierlich wachsende Strombedarf des Landes treibt den Ausbau von Kohlekraftwerken an. Trotz Fortschritten im Bereich erneuerbarer Energien und des Ausbaus der Kernkraft in China dürfte der Kohleverbrauch bis 2027 auf einem Plateau von etwa 8,87 Milliarden Tonnen verbleiben.
Klimaziele in der Schwebe – Fortschritte bleiben aus
Ein Rückgang der CO2-Emissionen durch Kohlenutzung scheint in den kommenden Jahren unwahrscheinlich. Die politischen Rahmenbedingungen und schleppende Fortschritte bei Technologien zur Kohlenstoffspeicherung bremsen entsprechende Entwicklungen. Obwohl in Ländern wie China erneuerbare Energien und Kernkraftwerke kontinuierlich ausgebaut werden, reicht dies bislang nicht aus, um die wachsende Nachfrage nach Energie ohne Kohle zu decken.
Auch Indien bleibt ein starker Treiber für die globale Kohlenachfrage. Das Land setzt angesichts seines rasanten Wirtschaftswachstums weiterhin massiv auf Kohlekraft, um die steigenden Energiebedarfe zu decken. Gleichzeitig haben Länder wie Indonesien und Vietnam ihren Kohleverbrauch in den letzten Jahren erheblich gesteigert, wodurch Rückgänge in westlichen Staaten nahezu vollständig kompensiert werden.
Ein stagnierender Übergang zur Energiewende
Die derzeitige Lage zeigt, wie schwer der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Energiezukunft tatsächlich ist. Während Industriestaaten versuchen, ihren Kohleverbrauch zu senken, dominieren in Entwicklungs- und Schwellenländern pragmatische Überlegungen. Kohle bleibt für viele Länder der kostengünstigste und stabilste Energieträger, um ihre wachsende Wirtschaften zu versorgen.
Trotz aller Bemühungen, den Kohleverbrauch global zu reduzieren, zeichnet sich ab, dass erneuerbare Energien und innovative Technologien wie Kohlenstoffspeicherung nur langsam an Boden gewinnen. Die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wird somit auch in den kommenden Jahren bestehen bleiben, insbesondere in Ländern, die sich mitten im Aufbau ihrer wirtschaftlichen Infrastruktur befinden.
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