Corona-Pandemie schwächt die Mittelklasse: Erster, deutlicher Rückgang seit 30 Jahren spürbar
Zwei Drittel der Weltbevölkerung sind dem Mittelstand zuzurechnen. Neueste Zahlen belegen, dass diese Klasse während der Pandemie deutlich geschrumpft und damit die Armut wieder gestiegen ist.
Die Entstehung der globalen Mittelschicht war einer der bedeutsamsten wirtschaftlichen Trends der vergangenen Jahrzehnte. Doch die Corona-Pandemie machte diesem sukzessiven Wachstum ein abruptes Ende. Dabei war genau das eine zentrale Annahme in den Geschäftsplänen multinationaler Unternehmen und den Portfolio-Strategien professioneller Investoren. Immerhin sind mittlerweile 2,5 Milliarden Menschen bzw. Zweidrittel der Weltbevölkerung der Mittelschicht zuzurechnen.
Einer Schätzung des Washingtoner Meinungsforschungsinstitutes „Pew Research Center“ zufolge, ist die globale Mittelschicht 2020 zum ersten Mal seit den frühen 1990er Jahren geschrumpft – und das gleich um geschätzte 150 Millionen Menschen. Dies entspricht der Einwohnerzahl Großbritanniens und Deutschlands zusammen. Besonders massiv wirkte sich dieser Absturz auf Südasien und Subsahara-Afrika aus.
Wer ist Mittelschicht?
Solange es die Mittelschicht gibt, solange ist ihre Definition umstritten. Pew, die sich hier über Jahrzehnte einen herausragenden Ruf erarbeitet hat, geht von 10,01 und 20 US-Dollar Verdienst pro Tag aus. Zudem werden Daten verwendet, die die Kaufkraftunterschiede zwischen den Ländern ausgleichen. Andere, wie die “Brookings Institution”, haben sich für eine expansivere Definition von 10 bis 100 US-Dollar pro Tag entschieden.
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