Globale Schuldenkrise: Staatsverschuldung erreicht Rekordhöhe von 100 Billionen Dollar
Laut einem aktuellen Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird die weltweite Staatsverschuldung im Jahr 2024 voraussichtlich erstmals die Marke von 100 Billionen Dollar überschreiten.
Die am 15. Oktober 2024 veröffentlichte Prognose, hebt den dramatischen Anstieg der globalen Verschuldung hervor, der vor allem durch die umfangreiche Kreditaufnahme großer Volkswirtschaften wie den USA und China getrieben wird.
Die weltweiten Schulden, gemessen an der Wirtschaftsleistung, sollen bis Ende des Jahres einen Wert von 93 % des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen. Bis zum Jahr 2030 könnte diese Quote sogar auf 100 % ansteigen. Dieser besorgniserregende Trend steht im Kontrast zu den Werten von 2019, als die Schuldenquote noch bei 90 % lag.
Ursachen und Risiken
Zu den Hauptursachen für den stetigen Anstieg der Staatsverschuldung gehören Investitionen in erneuerbare Energien, die Alterung der Bevölkerung sowie erhöhte Ausgaben für die nationale Sicherheit.
Regierungen weltweit sehen sich zudem unter wachsendem Druck, notwendige Ausgaben zu tätigen, während nur wenig Bereitschaft besteht, staatliche Ausgaben zu senken. Der IWF warnt, dass eine so hohe Schuldenlast nicht nur die Stabilität der Finanzmärkte gefährdet, sondern auch den Spielraum für fiskalpolitische Maßnahmen in künftigen Krisen erheblich einschränkt.
Der Bericht betont, dass zur Stabilisierung der Verschuldung eine Reduzierung der Staatsausgaben um etwa 3 bis 4,5 % des BIP erforderlich wäre. Andernfalls könnten negative Marktreaktionen drohen, die die wirtschaftliche Erholung zusätzlich erschweren.
Steigende Schulden in großen Volkswirtschaften
Neben den USA und China prognostiziert der IWF auch in Ländern wie Brasilien, Frankreich, Italien, Südafrika und Großbritannien einen weiteren Anstieg der Schulden. Diese Staaten stehen vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, was in vielen Fällen eine zusätzliche Kreditaufnahme erfordert, um konjunkturelle Schwächen auszugleichen.
Insbesondere in den USA, wo in wenigen Wochen Präsidentschaftswahlen anstehen, wird unabhängig vom Wahlergebnis ein deutlicher Anstieg der Verschuldung erwartet. Auch in China plant die Regierung umfangreiche Konjunkturhilfen, die durch zusätzliche Schulden finanziert werden sollen. Berichten zufolge könnten in den kommenden drei Jahren spezielle Staatsanleihen im Wert von umgerechnet 774 Milliarden Euro ausgegeben werden, um die Wirtschaft zu stützen. Chinas Finanzminister Lan Foan kündigte an, die Staatsverschuldung des Landes “deutlich zu erhöhen”.
Handlungsbedarf für die Zukunft
Die Prognosen des IWF unterstreichen die dringende Notwendigkeit, dass Regierungen weltweit Maßnahmen ergreifen, um die wachsende Staatsverschuldung langfristig zu bewältigen. Der wachsende Schuldenberg könnte nicht nur zukünftige Generationen belasten, sondern auch die globale wirtschaftliche Stabilität gefährden, wenn keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden.
Obwohl die Pandemie einen erheblichen Beitrag zum Schuldenanstieg geleistet hat, ist es jetzt entscheidend, Strategien zu entwickeln, um die Ausgaben in den Griff zu bekommen.
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