Lithium gilt als Schlüsselstoff der Zukunft. Es spielt eine zentrale Rolle in der Elektromobilität sowie in der Speicherung erneuerbarer Energien. Angesichts dieser Bedeutung überrascht es nicht, dass Habeck auf eine heimische Lithiumproduktion setzt. Doch die Entscheidung, Vulcan Energie mit einer massiven Finanzspritze zu unterstützen, rückt das „Heat4Landau“-Projekt ins Zentrum der Diskussion. Dabei soll geothermische Energie genutzt werden, um Lithium in batterietauglicher Form zu gewinnen.

Die Fördergelder, die gestaffelt über mehrere Jahre fließen sollen – 22 Millionen Euro im Jahr 2026 und bis zu 78 Millionen Euro im Jahr 2027 – erscheinen auf den ersten Blick als positiver Schritt. Doch die tatsächliche Wirkung dieses Projekts auf die deutsche Wirtschaft bleibt fraglich.

Technologische Risiken und wirtschaftliche Unsicherheit

Ein zentrales Problem des Projekts ist die Technologie selbst: Die geothermische Lithiumgewinnung ist innovativ, aber bislang größtenteils unbewiesen. Noch befindet sich die Technologie in der Testphase, und die tatsächliche Skalierbarkeit und Effizienz sind nicht ausreichend validiert. Kritiker befürchten, dass unerwartete technische Hürden die wirtschaftliche Rentabilität des Projekts gefährden könnten.

Ein weiterer Aspekt ist die hohe Kostenintensität des Projekts. Der Aufbau einer stabilen und skalierbaren Lithiumproduktion erfordert Investitionen, die weit über die bereitgestellten Fördermittel hinausgehen. Zudem liefern andere Länder Lithium bereits in großen Mengen und zu deutlich günstigeren Preisen. In diesem globalen Wettbewerb stellt sich die Frage, ob die deutsche Produktion mit den internationalen Anbietern mithalten kann.

Öffentliche Bedenken und politische Motive

Die Risiken des geothermischen Ansatzes gehen über die reine Wirtschaftlichkeit hinaus. Die Sorge um Umweltgefahren wie Erdbeben und die Gefährdung von Trinkwasserressourcen werfen einen Schatten auf das Projekt.