Bäcker und Konditoren beobachten Privatverkäufe von Mehlspeisen, die auch über sogenannte “Social-Media”-Plattformen ablaufen, mit Argusaugen. So hatte eine Oberösterreicherin zuletzt mindestens 806 Torten verkauft und damit gut 70.000 Euro schwarz eingenommen. Da nun zur Adventzeit zunehmend Kekse auf den Plattformen zum Verkauf angeboten werden, fürchten die Bäcker Umsatzausfälle in der für sie geschäftlich besonders bedeutenden Weihnachtszeit.

So ärgert sich der niederösterreichische Bäcker-Innungsmeister Christian Heiss laut ORF-NÖ-Bericht, wenn er online sehe, wie Kekse privat und in großen Mengen zu “Dumpingpreisen” angeboten würden. “Die bieten 200 bis 300 Kilo an, um jeweils 30 Euro pro Kilo”, sagt Heiss. Üblich seien 50 Euro pro Kilo. “Wenn das zehn bis 15 Hobbybäcker in der Umgebung anbieten, spürt man das schon”, beklagt Heiss.

Verpflichtende Kennzeichnung fehlt oft

Für die “illegalen” Bäckerinnen und Bäcker bzw. Konditorinnen und Konditoren können Privatverkäufe steuerlich bzw. gewerberechtlich Brösel geben. Um die Haushaltskassa aufzubuttern, dürfen zwar kleine Mengen, die ohne Spezialgeräte hergestellt werden, verkauft werden. In vielen Fällen handle es sich aber nicht mehr um eine (legale) häusliche Nebenbeschäftigung, sagt Heiss.

“Es gibt manche, die machen 400 bis 500 Kilo”, beklagt Heiss gegenüber dem ORF-NÖ und verweist darauf, dass die Profis Auflagen einhalten müssten, denn “die umgehen alle Hygienerichtlinien”. Außerdem fehle bei den Keksen, die online angeboten werden, oft die verpflichtende Kennzeichnung. Dabei seien in den Keksen “sehr viele Produkte drinnen: Teige, Glasuren, Marmeladen. Man muss alle Inhaltsstoffe auf dem Etikett angeben, da sitzt man Stunden dafür.” (APA/red)