In Österreich sind insgesamt 3,3 Milliarden Euro an Covid-19-Überbrückungskrediten an hiesige Unternehmen ausgezahlt worden, wobei Wien mit 638 Millionen Euro Spitze ist.

Laut einer Umfrage des Finanzombudsteams, einer Unternehmensberatung, haben 86 Prozent der heimischen Betriebe ihre Corona-Kredite noch nicht zurückbezahlt. Die Umfrage zeigt auch, dass 43 Prozent nicht in der Lage sind, die Kredite zurückzuzahlen.

Das Geld war für Unternehmen vorgesehen, die vor der Pandemie wirtschaftlich gesund waren. Darüber hinaus war auch klar geregelt, wofür diese Gelder verwendet werden durften, nämlich ausschließlich für Verluste, die im Zuge der Lockdowns entstanden.

Wer kann sich nicht an die zahllosen Corona-Tests erinnern - und die Lockdowns, die wegen der "hohen Fallzahlen" verhängt wurdenGETTYIMAGES/Richard Baker

Laufzeiten für Corona-Kredite wurden vom Staat viel zu kurz bemessen

Ein Großteil der staatlichen Garantien läuft aber mit Ende dieses Jahres aus. Angesichts der Tatsache, dass fast die Hälfte der subventionierten Unternehmen sich außerstande sieht, die Rückzahlung der Corona-Kredite zu stemmen, befürchten Fachleute eine große Pleitewelle im Kreis der Klein- und Mittelbetriebe in Österreich.

In den Augen des Finanzombudsteams seien die Unternehmen in eine “Schuldenfalle” gelockt worden. Das Team verweist darauf, dass die Laufzeiten der Kredite viel zu kurz bemessen wurden. Die meisten Unternehmen würden eigentlich gar kein zusätzliches Geld benötigen, sondern einfach nur mehr Zeit, um ihre Überbrückungskredite zurückzuzahlen. Der Finanzombudsmann fordert deswegen eine Verlängerung der Kreditlaufzeiten vom Finanzministerium.

Sollte dies nicht geschehen, müssen die Steuerzahler wohl wieder tief in die Tasche greifen und den Schaden ausgleichen: Das Finanzombudsteam rechnet damit, dass von den 3,3 Milliarden Euro zehn Prozent verloren gehen könnten, sprich 300 Millionen Euro. Im schlimmsten Fall könnten bis zu 25 Prozent unbeglichen bleiben.