Die deutsche Wirtschaft verliert an Schwung. Nach mehreren rückläufigen Quartalen ist die einstige Wachstumslokomotive der Eurozone mehr als gewaltig ins Stocken geraten. Besonders die Industrie leidet: Die Produktion schrumpft, die Exportnachfrage ist dramatisch eingebrochen, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zeigt keine Anzeichen für eine schnelle Erholung. Diese Schwächephase, geprägt von strukturellen Problemen und einer veränderten globalen Marktdynamik, könnte sich über Jahre hinwegziehen.

Österreichs Wirtschaft gerät unter Druck

Die wirtschaftliche Verflechtung mit Deutschland macht Österreich anfällig für die dortigen Entwicklungen. Die jüngste Herbstprognose des Instituts für Höhere Studien (IHS) zeichnet ein düsteres Bild: Für 2024 wird ein Rückgang des österreichischen BIP um 0,6 Prozent erwartet, während das Wachstum 2025 mit nur 0,8 Prozent voraussichtlich kaum Fahrt aufnimmt.

Steigende Arbeitslosigkeit belastet den Arbeitsmarkt

Besonders gravierend zeigt sich der Einfluss auf den österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote dürfte 2024 auf 7,0 Prozent steigen und 2025 sogar 7,2 Prozent erreichen. Die Industrie und der Bausektor sind vornehmlich betroffen – in diesen Bereichen brechen die Aufträge besonders stark ein, und Unternehmen reduzieren ihre Belegschaften. Die wachsende Langzeitarbeitslosigkeit stellt zudem eine große Belastung für die Sozialsysteme dar.

Rückläufige Investitionen bremsen die Erholung

Ein weiterer Problempunkt: Die Investitionen in Österreich gehen deutlich zurück. Für 2024 wird ein Rückgang der Bruttoinvestitionen um 3 Prozent prognostiziert. Besonders Unternehmen im Bau- und Industriesektor stellen ihre Investitionspläne zurück, da die schwache Auftragslage kaum Raum für Optimismus lässt. Dieser Rückgang hemmt die wirtschaftliche Erholung erheblich und könnte die strukturellen Probleme des Landes weiter verschärfen.

Ausblick: Zeit für entschlossenes Handeln

Die wirtschaftliche Stagnation in Deutschland wirkt wie ein Katalysator für die Probleme in Österreich. Steigende Arbeitslosigkeit, sinkende Investitionen und eine geschwächte Wettbewerbsfähigkeit stellen die beiden Volkswirtschaften vor massive Herausforderungen. Österreich ist jetzt gefordert, gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen, um die Folgen der Krise abzumildern. Ohne entschlossenes Handeln drohen nicht nur wirtschaftliche, sondern auch soziale und politische Verwerfungen, die den Weg aus der Krise noch schwieriger machen könnten.