Die Kritik der Jobcenter-Mitarbeiterin richtet sich auch gegen das Bürgergeld, dessen großzügige Ausgestaltung, laut ihr, den Anreiz zur Arbeitsaufnahme erheblich schmälert.

Laut einer Umfrage unter Jobcenter-Mitarbeitern sehen 63 % eine Verschlechterung der Anreize zur Arbeitsaufnahme, während 59 % der Befragten berichten, dass Bürgergeld-Empfänger weniger motiviert sind, aktiv nach Arbeit zu suchen.

Das Bürgergeld – Eine Belastung für die Arbeitsmoral?

Viele Jobcenter-Mitarbeiter halten das Bürgergeld nicht nur für eine Fehlkonstruktion, sondern auch für zu großzügig bemessen. Über 60 % der Befragten halten die Erhöhung des Regelsatzes für übertrieben und sehen darin einen weiteren Grund, warum viele Niedriglohnempfänger keinen Anreiz mehr sehen, eine schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen. Der geringe Abstand zwischen Bürgergeld und Niedriglöhnen untergräbt jegliche Motivation, aktiv in den Arbeitsmarkt einzutreten.

Auch in der Umsetzung des Bürgergeldes zeigen sich zahlreiche Probleme. So berichten viele Jobcenter-Mitarbeiter von einer erschwerten Erreichbarkeit der Empfänger sowie einer abnehmenden Kooperationsbereitschaft.

Reformbedarf und Skepsis

Die Skepsis gegenüber dem Bürgergeld ist nicht nur bei Jobcenter-Mitarbeitern weit verbreitet, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit. Die Kritik am aktuellen System ist laut und vielstimmig. Viele fordern schärfere Maßnahmen, etwa eine zeitliche Begrenzung des Bürgergelds oder eine Umkehrung der aktuellen Praxis, wonach die Bedürftigkeit vor der Auszahlung nachgewiesen werden sollte. Doch ob solche Reformvorschläge auf politischer Ebene Gehör finden, bleibt abzuwarten.

Es ist offensichtlich, dass das Bürgergeld und die Job-Offensive in ihrer derzeitigen Form gescheitert sind. Die Fehlanreize, die durch großzügige Sozialleistungen gesetzt wurden, gefährden die Arbeitsmoral und schwächen den deutschen Arbeitsmarkt. Wenn Deutschland weiterhin auf dieses System setzt, könnte es langfristig den internationalen Anschluss verlieren.