Finanzielle Rückschläge: Ein besorgniserregendes Jahr

Im Jahr 2024 musste KTM einen erschütternden Verlust von rund 2,5 Milliarden Euro hinnehmen. Diese alarmierende Zahl stellt die Stabilität des Unternehmens nun auf die Probe. Die wesentlichen Ursachen für diesen Verlust liegen in einem dramatischen Rückgang der Verkaufszahlen und einer gleichzeitigen Erhöhung der Produktionskosten. Besonders der europäische Markt, traditionell ein starker Absatzmarkt für die Motorräder des Unternehmens, verzeichnete einen deutlichen Einbruch, was die Dringlichkeit der finanziellen Sanierung zusätzlich unterstreicht.

Im ersten Halbjahr 2024 ging der Absatz von Motorrädern um mehr als 21 Prozent zurück. Mit insgesamt 147.496 verkauften Einheiten zeigt sich eine klare Abhängigkeit von den Hauptmarken KTM und Husqvarna, die in einem zunehmend schwierigen Marktumfeld kämpfen mussten. Diese negativen Zahlen verdeutlichen, wie stark KTM auf den Verkauf von Motorrädern angewiesen ist, insbesondere in einer Zeit, in der die Kaufkraft vieler Verbraucher durch steigende Zinssätze und wirtschaftliche Unsicherheiten weiter eingeschränkt wird.

Maßnahmen zur finanziellen Stabilisierung: Ein schwieriger Kurs

Um die finanzielle Schieflage zu überwinden, setzt KTM auf verschiedene Maßnahmen. Eine der ersten Schritte ist die Überbrückungsfinanzierung, die derzeit in Zusammenarbeit mit der Kernaktionärin Pierer Bajaj AG und den bestehenden Finanzgläubigern verhandelt wird. Diese Gespräche sind jedoch noch in einem frühen Stadium, sodass konkrete Ergebnisse und Konditionen noch nicht festgelegt sind.

Neben der kurzfristigen Finanzierung steht auch eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens auf der Agenda. Diese umfasst eine drastische Reduzierung der Produktionsmengen, um die Lagerbestände auf ein tragbares Niveau zu bringen. In diesem Zuge könnte es auch zu einer Konzentration auf weniger Modelle kommen, was sich auf die Produktvielfalt auswirken würde. Zudem plant KTM, die Ausgaben für Motorsportveranstaltungen und die Unterstützung seiner Marken wie Husqvarna und GasGas erheblich zu senken.

Auswirkungen auf Mitarbeiter und Produktentwicklung

Die Pierer Mobility AG verfolgt das Ziel, KTM ab 2025 wieder auf eine stabile operative und finanzielle Grundlage zu stellen. Das langfristige Bestreben ist es, den Absatz und die Kosten in eine Balance zu bringen, die das Unternehmen wettbewerbsfähig und profitabel hält. Doch der Weg dorthin wird steinig und erfordert eine konsequente Umsetzung der Umstrukturierungsmaßnahmen.

Die Restrukturierung könnte auch erhebliche Auswirkungen auf die Belegschaft haben. In Anbetracht der notwendigen Kostensenkungen könnten großangelegte Stellenstreichungen nicht ausgeschlossen werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und die Effizienz zu steigern.

Ausblick: Ein entscheidender Moment für die Zukunft von KTM

KTM steht an einem Scheideweg. Die Notwendigkeit einer Überbrückungsfinanzierung in Millionenhöhe zeigt die Schwere der Krise, in der sich das Unternehmen befindet. Während kurzfristig die Liquidität gesichert werden muss, wird KTM langfristig vor der Herausforderung stehen, die Marke zu stabilisieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Die nahe Zukunft wirdentscheidend sein, nicht nur für die finanziellen Aussichten von KTM, sondern auch für die Zukunft der Motorradmarken Husqvarna, GasGas und natürlich KTM selbst auf dem globalen Markt.

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Kommentare

  • strizzi1 sagt:

    an wie vielen Firmen ist KTM Beteiligt

  • Knuffi sagt:

    Einfach statt ein KTM Bike kaufen einen Baum pflanzen.

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  • Gurkentaler sagt:

    Was wird Rosenberger dazu sagen wo sich Pierrer eingekauft hat ?????

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    1. Ja ja sagt:

      Was ist los mit dem Chef bei KTM grosse Sprüche klopfen
      Wo sind die rucklageb aus den top Jahren
      Schlechtes Management und die Belegschaft muss das Ausbaden

  • Mene Tekel Upharsin sagt:

    Der einstige Großspender der ÖVP kracht?
    Schlecht investiert?

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    1. Maxl+ sagt:

      Aber auch der einstige Großförderungsnehmer…

  • Freedomfighter sagt:

    Herr Pierer hat gut an KTM verdient, also sollte auch er für den Fehlbetrag aufkommen! Wenn hier wieder mal Steuergeld fliessen sollte, dann ist das der falsche Weg!

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    ÖVP Grün wirkt.

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    1. Gurkentaler sagt:

      Ich bin bein Ihnen. 😅😅 👍

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Die Regierung ÖVP und Grün haben ja viel geleistet.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Das Ergebnis von ÖVP-Grün.

  • Christian sagt:

    Sollte in diesem Fall die ÖVP aus moralischen Gründen, die erhaltenen Spenden zurückzahlen?

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    1. Plato sagt:

      Die haben ja die Kohle nicht mehr! Da hat der Pierer die Rechnung ohne dem Wirt gemacht. Er kann sich ja mal schon bei der ÖVP und ihren grünen Beiwagerl für die starken wirtschaftsfördernden Maßnahmen bedanken! Leidtragende sind wieder die armen Mitarbeiter. Aber wie gewählt, so bekommen!

  • nj81 sagt:

    KTM hat halt leider auch ein wenig seinen Realitätssinn verloren.
    Keine Frage sie produzieren nach wie vor sehr gute Motorräder, aber ihr Preispolitik ist halt inzwischen auch ein Wahnsinn.

    Als Beispiel die 125er Klasse.
    Auch wenn diese von “echten Motorradfahrern” natürlich (verständlich) belächelt wird, ist es glaub ich für viele Gelegenheitsfahrer, vor allem im städtischen Umfeld (dank steigendem grünen Klima-Wahn), oft als Ergänzung zum Auto eine sehr wichtige Klasse. Weiters sollte man auch nicht vergessen, dass sie auch für viele Jüngere der Einstieg zu späteren, höheren Klassen ist.

    Vor ca. 10 Jahren wenn Du Dir eine 125er zulegen wolltest, waren zb. Honda oder Yamaha beim Einstiegspreis etwas unter EUR 3000,- KTM mit Ihrer Duke etwas darüber… das wenige hundert Euro Unterschied, die meist keine große Rolle gespielt haben, und so mancher für persönliche Vorlieben gerne aufgezahlt hat.

    Heute verlangt KTM für die Duke 125 einen Listenpreis von EUR 5600,- bei Honda bekommt man zb. die CB125F für EUR 3000,- oder wer’s etwas “ruppiger” mag bei Yamaha die TT-R125 für EUR 3000,-

    Klar ist die Duke 125 ein super Leicht-Motorrad, aber wenn man sie zb. “nur” nützt um täglich damit in die Arbeit zu kommen, da die Öffis ein Krampf sind, und man seit Auto nicht mehr abstellen kann, schaut man halt auch auf den Preis.
    Von jungen Fahranfänger, die naturgemäß noch nicht so gut verdienen ganz zu schweigen…
    Und zb. Honda oder Yamaha sind ja auch keine “unerfahrenen Newcomer”, sprich für den zb. täglichen Weg in die Arbeit, für viele mehr als ausreichend… natürlich hat da jeder andere Vorlieben, aber das ist für KTM sicher nicht hilfreich.

    Ich will auch nicht wissen, wie viele Junge es gibt, die sich am Anfang einfach keine KTM leisten können/wollen, und somit auf einen Konkurrenten setzen, und wenn sie dann ein paar Jahre später zb. zu höheren Klassen wechseln, dann einfach dem Hersteller, mit dem sie zuvor in der 125er Klasse gute Erfahrungen gemacht haben, “treu bleiben”.

    Ich denke, dass hier in den letzten Jahren ein paar grobe Fehleinschätzungen im Management beim KTM getroffen wurden…

    Gerüchteweise (davon verstehe ich aber nichts), soll es ja bei KTM Fahrrädern in eine ähnliche (falsche) Richtung gehen (gegangen sein)…

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