Shein agiert als globaler On-Demand-Onlinehändler, der direkt an die Kunden verkauft. Durch dieses Modell spart das Unternehmen Kosten ein, die in Form günstigerer Preise an die Kunden weitergegeben werden. Tang stellt klar, dass die Kosteneinsparungen nicht durch Zollvorteile erzielt werden. Die günstigen Preise seien vielmehr auf die Produktion nach Bedarf und die Vermeidung von Überproduktion zurückzuführen.

SHEIN CEO Donald Tang.GETTYIMAGES/NurPhoto / Kontributor

Der Onlinehändler möchte mehr Transparenz zeigen

Angesichts der Beschwerden des österreichischen Handelsverbands und der Unzufriedenheit der deutschen Behörden zeigt sich Tang offen für mehr Transparenz. Er kündigte an, dass Shein bereit sei, die Zollbehörden besser über den Inhalt seiner Pakete zu informieren.

Es gibt Vorwürfe, dass Shein Pakete systematisch falsch deklariere, um unter der Zollfreigrenze von 150 Euro zu bleiben. Das Unternehmen verschickt täglich rund 200.000 Einzelpakete nach Deutschland und über 30.000 nach Österreich. Tang erklärte gegenüber dem Düsseldorfer „Handelsblatt“, dass Shein bereit sei, die Anforderungen der Behörden zu erfüllen und das Thema proaktiv anzugehen.

Tang betont zudem, dass für Shein faire Wettbewerbsbedingungen oberste Priorität haben und die Ökonomie nicht über allem stehe. Das Unternehmen strebt einen fairen Wettbewerb und gleiche Bedingungen für alle Marktteilnehmer an. Trotz der Bemühungen, die Bedenken bezüglich Qualität und Nachhaltigkeit anzusprechen, sieht sich Shein weiterhin erheblicher Kritik ausgesetzt. Kritiker werfen dem Unternehmen unter anderem vor, das “Schlimmste der Globalisierung” zu verkörpern und junge Konsumenten durch aggressive Rabattaktionen und Social-Media-Marketing zu manipulieren.