Im Landesgericht Wels wurde zuletzt über den Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG abgestimmt. Die Entscheidung fiel zugunsten des Plans aus, der eine vollständige Rückzahlung aller Forderungen vorsieht. Konkret werden die Schulden aus zwei Anleihen und einem Schuldscheindarlehen zeitlich gestreckt. Die Gläubiger erhalten 68,69 % ihrer Ansprüche bis Ende 2026, die restlichen 31,31 % bis spätestens Ende 2027.

Diese Einigung war entscheidend, um eine drohende Zahlungsunfähigkeit zu verhindern. Wäre der Plan gescheitert, hätte das vorzeitige Fälligstellen der Anleihen eine finanzielle Kettenreaktion ausgelöst, die nicht nur die Pierer Industrie AG, sondern auch KTM gefährdet hätte.

Nächste Hürde: Gläubigerentscheid über KTM-Sanierung

Mit der Zustimmung zur Restrukturierung des Mutterkonzerns ist eine erste Hürde genommen, doch die entscheidende Abstimmung steht noch aus. Am 25. Februar entscheiden die Gläubiger von KTM, ob die Sanierungspläne der KTM AG sowie ihrer Töchter KTM Components GmbH und KTM Forschungs & Entwicklungs GmbH angenommen werden.

Für eine erfolgreiche Sanierung müssen etwa 600 Millionen Euro aus Investorenkreisen bereitgestellt werden, zusätzlich zu 150 Millionen Euro für die Wiederaufnahme der Produktion.

Pierer Industrie AG: Ein Konzern mit weitreichenden Beteiligungen

Die Pierer Industrie AG mit Sitz in Wels hält 50,1 % an der Pierer Bajaj AG, die wiederum 74,94 % der Pierer Mobility AG kontrolliert – der Muttergesellschaft von KTM. Neben dem Motorradhersteller umfasst das Portfolio auch den Autozulieferer Pankl AG (80 %) sowie den Elektronikentwickler Abatec (100 %).

Ob KTM tatsächlich saniert werden kann, entscheidet sich am Dienstag – der wohl kritischste Tag in der Geschichte des Unternehmens.

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Kommentare

  • Peter sagt:

    “zusätzlich zu 150 Millionen Euro für die Wiederaufnahme der Produktion” hmm, für Beschäftigte sicher gut -> aber ich dachte, DAS wäre das Hauptproblem gewesen: also viel zu viele Maschinen auf Halde produziert, die nicht verkauft wurden. Da fragt man sich, wozu die Produktion wieder für viel Geld angeworfen werden sollte?

    Gut bei unserer kruden Politik ist vieles denkbar. Etwa dass alle vorhandenen Bikes nun vom Staat aka Steuerzahler aufgekauft werden (zur Stärkung der Wirtschaft) und entweder als Spende in die Ukraine oder nach Afrika verschippert werden z.B.

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Wie sieht es mit der Haftung der Geschäftsführung aus, die „möglicherweise“ eine Sanierung verschleppt hat.·

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