Ökonom warnt: Diese Folgen drohen der Wirtschaft bei Anhebung der CO2-Steuer
2025 wird die CO2-Steuer deutlich angehoben. Der Ökonom Lars Feld kritisiert, dass dies gravierende Konsequenzen für Unternehmen wie Bosch oder Volkswagen mit sich bringt.
Mit der Einführung eines nationalen Emissionshandels ergänzt Deutschland seine CO2-Steuer um eine weitere Maßnahme zur Reduktion von Treibhausgasen. Doch für die deutsche Wirtschaft könnten diese ambitionierten Klimaziele sehr teuer werden. Der renommierte Ökonom Lars Feld warnt eindringlich vor den Folgen dieser Regulierung für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
Eine ambitionierte Agenda: CO2-Steuer und nationaler Emissionshandel
Ab dem 1. Januar 2025 tritt eine deutliche Anhebung des CO2-Preises in Kraft: Fossile Brennstoffe wie Benzin, Heizöl und Gas werden mit 45 Euro pro Tonne belastet, wobei bis 2025 eine weitere Steigerung auf 55 Euro geplant ist. Diese Maßnahme ist Bestandteil des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) und soll in den Sektoren Verkehr und Wärme zur Senkung der Emissionen beitragen. Darüber hinaus ist ab 2027 die Integration eines europäischen Emissionshandelssystems (ETS II) vorgesehen.
Doch genau hier setzt die Kritik von Lars Feld an. Der Ökonom argumentiert, dass der nationale Emissionshandel zwar als umweltfreundliches Instrument gilt, jedoch gravierende Konsequenzen für Unternehmen wie Volkswagen oder Bosch mit sich bringt. Bereits jetzt belastet die deutsche Industrie ein hohes Niveau an Arbeitskosten – zusätzliche Auflagen durch steigende CO2-Preise könnten die Innovationskraft dieser Unternehmen nachhaltig schwächen. „Die Gefahr besteht, dass Unternehmen gezwungen werden, Investitionen zurückzufahren, was auf lange Sicht Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit kosten könnte“, so Feld.
Gefahr der Abwanderung: Produktion verlagert, Emissionen bleiben
Ein zentrales Problem sieht Feld auch in der möglichen Abwanderung deutscher Unternehmen ins Ausland. Dort können Produktionsstandorte oft von günstigeren Rahmenbedingungen profitieren, insbesondere von weniger strengen Umweltauflagen. Feld beschreibt die Situation als paradox: „Deutschland will als Vorreiter im Klimaschutz punkten, riskiert jedoch, dass Emissionen lediglich verlagert werden – ohne eine tatsächliche globale Reduktion.“ Diese Entwicklung wäre nicht nur ökologisch kontraproduktiv, sondern würde auch den Verlust von Arbeitsplätzen im Inland bedeuten.
Darüber hinaus könnte der anhaltende Kostendruck zahlreiche Unternehmen dazu veranlassen, ihre Produktion vollständig zu verlagern. „Ohne eine angemessene internationale Abstimmung bei der Emissionsbepreisung schaffen wir Wettbewerbsnachteile, die unsere Wirtschaft nachhaltig schwächen“, warnt Feld. Als Lösung fordert er eine überlegte und abgestimmte Politik, die nicht allein nationale, sondern globale Effekte im Blick hat.
Die Herausforderung: Balance zwischen Klimaschutz und Wirtschaftsstabilität
Obwohl das Ziel der Emissionsreduktion unumstritten ist, bleibt die Umsetzung ein Drahtseilakt. Feld mahnt an, dass Deutschland von anderen Ländern lernen sollte, die erfolgreichere Ansätze verfolgen. Hierbei gelte es, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen und die Balance zwischen ökologischen und ökonomischen Interessen zu wahren.
Der Ökonom sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Innovationskraft der deutschen Industrie zu erhalten. Andernfalls drohe eine ökonomische Schwächung des Standorts. „Es bedarf einer differenzierten Herangehensweise, um die Ziele des Klimaschutzes mit einer starken, stabilen Wirtschaft in Einklang zu bringen“, schließt Feld.
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