Die Insolvenz der Signa-Gruppe, die eng mit der Familie Benko und ihrem Gründer René Benko verbunden ist, war zweifellos die gravierendste Firmenpleite des Jahres. Das Imperium, das über Jahre hinweg den österreichischen Immobilienmarkt dominierte, stürzte unter der Last von Verbindlichkeiten, die sich auf etwa 11 Milliarden Euro summierten, in die Insolvenz. Die Auswirkungen auf den Immobiliensektor und zahlreiche Gläubiger waren massiv und lösten Schockwellen aus, die die gesamte Branche verunsicherten.

Kika/Leiner: Traditionsunternehmen in der Krise

Einen weiteren schweren Schlag erlebte Österreich mit der Insolvenz der Möbelhauskette Kika/Leiner. Als fester Bestandteil des Einzelhandels war das Unternehmen nicht nur für seine Produkte bekannt, sondern auch für seine landesweite Groß-Präsenz. Der Zusammenbruch bedeutete nicht nur das Aus für viele Arbeitsplätze, sondern brachte auch eine lange Kette aus Zulieferern und Geschäftspartnern in Bedrängnis.

Die Pleite spiegelte die immense Herausforderung wider, mit der der stationäre Handel in Zeiten der digitalen Transformation und des boomenden Online-Shoppings konfrontiert ist.

IMAGO/CHROMORANGE

KTM: Unerwarteter Zusammenbruch eines Branchenriesen

Die Insolvenz des Motorradherstellers KTM traf nicht nur die österreichische Industrie, sondern auch die internationale Community der Motorradliebhaber unerwartet hart. Als weltbekannte Marke und wichtiger Arbeitgeber hatte KTM über Jahrzehnte hinweg eine bedeutende Rolle in der heimsichen Wirtschaft gespielt.

Der Konkurs zeigte jedoch, dass auch etablierte Unternehmen den steigenden wirtschaftlichen Unsicherheiten nicht entkommen können.

APA/APA/MANFRED FESL

Fisker: Der steinige Weg der Elektromobilität

Das Scheitern des Elektroauto-Startups Fisker verdeutlichte die Risiken in der sich wandelnden Automobilindustrie. Insbesondere im Bereich der E-Autos verzeichnen große Hersteller in ganz Europa Verluste. Von VW, über Mercedes bis hin zu BMW. Obwohl Fisker als Hoffnungsträger für die Elektromobilität galt, konnte es den hohen Anforderungen und finanziellen Belastungen in der Branche nicht standhalten.

Diese Pleite hatte nicht nur Auswirkungen auf Investoren, sondern auch auf die öffentliche Wahrnehmung der gesamten Elektroauto-Industrie in Österreich.

Ein düsteres Jahr für die österreichische Wirtschaft

Die Gesamtzahl der Firmeninsolvenzen in Österreich im Jahr 2024 war mit 6.550 Fällen erschreckend hoch. Direkt betroffen waren über 51.000 Gläubiger und 30.200 Arbeitnehmer, die durch die Pleiten massive finanzielle Einbußen hinnehmen mussten. Besonders beunruhigend war die Zunahme an Großinsolvenzen: 79 Fälle mit Verbindlichkeiten von jeweils über 10 Millionen Euro unterstreichen die ernste wirtschaftliche Lage.

Darüber hinaus hatten die prominentesten Pleiten eine starke Sogwirkung. Nachfolgende Unternehmen, die in Abhängigkeit zu den gescheiterten Firmen standen, sahen sich ebenfalls zunehmend mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Diese Kettenreaktion verstärkte das ohnehin schwache wirtschaftliche Umfeld.

Ein Jahr der Lehren und Neuorientierung

Das Jahr 2024 hinterlässt tiefe Spuren in der österreichischen Wirtschaft. Die prominentesten Firmenpleiten haben nicht nur gezeigt, wie schnell etablierte Unternehmen ins Straucheln geraten können, sondern auch, wie anfällig ganze Branchen für externe Einflüsse sind. Für die Zukunft wird entscheidend sein, wie Österreichs Wirtschaft auf diese Erschütterungen reagiert und welche Lehren aus den Ereignissen gezogen werden. Eines ist jedoch sicher: Die Nachwirkungen dieser Krisen werden das Land noch lange begleiten.

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Kommentare

  • Randy😔 sagt:

    Nach der Ampel wird nur mehr im Internet bestellt alle Pleite..

  • Zum Wutbürger mutiert sagt:

    Das Klima und Putin sind schuld – ganz eindeutig!

    1. Zum Wutbürger mutiert sagt:

      Und zum Glück haben wir bald die Babler-Partei in der Regierung. Da gibt es dann den wirtschaftlichen Aufschwung! (Achtung Satire).

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  • Silbersurfer sagt:

    Die von Ihnen aufgezeigten und sogenannten Unternehmensführer sind keine Unternehmer sondern wollen nur der Politik gefällig sein oder sind von dieser sogar eingesetzt (VW, Thyssen, Mercedes, ec.).

    1. Silbersurfer sagt:

      Das ist ein Kommentar zu DrWilhelm

  • Aus die Maus sagt:

    Auch Adler Moden schließt die Filiale in der SCN. Warum redet man dann immer von längeren Öffnungszeiten im Handel?

  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Interessant ist ja, dass es bei den Verfahren um die ganzen Pleiten „Gleichere“ gibt.

    Hat eigentlich Italien schon einen Auslieferungsantrag gestellt? Der Haftbefehl ist ja schon da.·

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  • Eurase sagt:

    Coronaregime und Russlandsanktionen zeigen ihre Wirkung.

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    1. Ergänzung sagt:

      @Eurase : bitte Zuwanderung und Wetterkapriolen nicht vergessen ! Dzt. die Hauptauslöser des Niederganges….

      1. Eurase sagt:

        @Ergänzung: Wetterkapriolen? Die Zuwanderung hätte ich jetzt eher mit dem Zusammenbruch von öffentlicher Ordnung, Staatsbudget und Sozialsystem in Verbindung gebracht; weniger direkt mit dem Einknicken der Privatwirtschaft..

  • Kaffee sagt:

    Bei diesen Kapazundern in der Regierung, die seit Jahren nur Vorschrift um Vorschrift erlassen haben und nebenbei die Energiepreise gewollt ins Uferlose steigen ließen, wundert mich nur noch, daß nicht nicht noch mehr Unternehmen das Handtuch geworfen haben.

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  • belle sagt:

    Das sind doch überwiegend ÖVP Wähler, darum…

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  • Definition sagt:

    Die Einschätzung vieler bedeutender Wirtschaftsforschungs-Unternehmen in DEU, auch im Ausland, deutet auf einen langsamen, unumkehrbaren Niedergang des Landes hin. Erschütternd die sinnlosen Rundumschläge der Kartell-Parteien CDUSPDGRÜNE , die immer noch an Märchen glauben , während deutsche Unternehmen, Fachkräfte , Junge Leute samt Familien bereits das Land verlassen . Und niemand merkt anscheinend , dass sich eine Neue Bevölkerung anschickt, die Reste des Landes zu übernehmen.
    Dieser Niedergang wird Österreich in den nächsten Jahren als unmittelbarer Exportpartner von DEU im gleichen Ausmaß treffen. Unumkehrbar .

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  • nomorefakes sagt:

    Vernünftige Politiker würden
    * Die Ursachen unvoreingenommen ergründen
    * Handlungsspielräume ausloten, zB. Energieversorgung
    * Handlungen zum Wohl des Volkes und der Wirtschaft setzen
    * Langfristige Perspektiven schaffen
    * International /EU-bezogen vernünftige Verhandlungen angehen, um eine bessere Zukunft möglich zu machen.

    Und nicht neue Steuern erfinden, Waffenproduzenten bestmöglich versorgen und bei den eigenen Lohnspendern einsparen bzw. denen noch mehr wegnehmen, nur um ein paar weitere Jahre selber am Futtertrog zu sein.
    Ergo: wurscht welche selbsternannt “staatstragende” Partei: die derzeitigen Entscheidungsträger sind offensichtlich fehl am Platz.

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