„Die Transplantate von Cellbricks werden nicht nur angenommen, sondern auch funktional integriert“, sagt Isabelle Schiller, Investmentmanagerin beim Geldgeber B.Value gegenüber dem Handelsblatt. Eine Fibrose, also eine gefährliche Vernarbung, sei nicht aufgetreten, dafür aber eine rasche Gefäßbildung – ein seltenes Ergebnis in der regenerativen Medizin.

Cellbricks-Co-CEO Alexander Leutner sieht den erfolgreichen Tierversuch als Wegweiser: Ziel sei es, künftig auch menschliches Gewebe im Drucker herzustellen. Der erste klinische Einsatz ist zunächst bei schwer heilenden Wunden geplant – langfristig soll das Verfahren sogar ganze Organe ersetzen.

Von der Wunde zur Leber

Cellbricks arbeitet aktuell an zwei Therapieansätzen. Im Fokus steht zum einen die Wundheilung: Biogedrucktes Fettgewebe aus körpereigenen Zellen soll großflächige Verletzungen verschließen, die Heilung beschleunigen und die natürliche Gewebestruktur rekonstruieren. Ein wachsender Milliardenmarkt: Der globale Wundversorgungssektor wird auf mehr als 38 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Parallel dazu entwickeln die Forscher implantierbares Lebergewebe, das ohne Immunsuppressiva auskommt – ein entscheidender Vorteil gegenüber klassischen Transplantaten. Es soll Patienten mit chronischer Lebererkrankung helfen und als Überbrückung bis zu einer vollständigen Organtransplantation dienen. Erste Labortests zeigen eine stabile Stoffwechselaktivität über mehrere Wochen.

Nächste Schritte des Biotech-Pioniers

Die Implantate werden als nächstes an Schweinen getestet, bevor klinische Studien am Menschen folgen. 2027 will Cellbricks bei der US-Gesundheitsbehörde FDA die Genehmigung für den Start beantragen. Um in den USA Fuß zu fassen, eröffnete das Unternehmen ein Büro in Boston.

Die bisherigen Investitionen belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro. Für die nächste Phase, insbesondere die Beantragung der Zulassung bei der FDA, wird laut Leutner ein „zweistelliger Millionenbetrag“ benötigt.

Hier können Sie den exxpress unterstützen

Ihr Beitrag hilft, unsere Berichterstattung noch weiter auszubauen und diese weiterhin kostenlos und top-aktuell zu Verfügung zu stellen.

Jetzt unterstützen!

Kommentare