Ein besonders dramatischer Rückgang zeigt sich beim Gewinn: Im dritten Quartal sanken die Gewinne von Porsche um fast 27 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum und belaufen sich nun auf nur noch 4,04 Milliarden Euro. Diese Einbußen führt Porsche auf die umfassende Neuausrichtung seiner Modellpalette sowie auf die erschwerte Marktlage in China zurück. „Wir haben unsere Produktlinien fast vollständig erneuert, was Umstellungen in der Produktion erforderte“, erklärt Porsches Finanzvorstand Lutz Meschke.

Nachfrageschwund in China: Ein strukturelles Problem für Porsche

Besonders besorgniserregend ist die Entwicklung in China, Porsches größtem Absatzmarkt. Hier gingen die Verkäufe in den ersten neun Monaten um nahezu ein Drittel zurück – nur noch 43.280 Fahrzeuge wurden verkauft, was den Marktanteil des Unternehmens in China von einst 38 % auf bescheidene 18 % drückte. Lutz Meschke bezeichnet die Lage als einen langfristigen Wandel: „In China sehen wir eine strukturell veränderte Nachfrage“, so Meschke. Die Gründe dafür sind tief verwurzelt und weitreichend: Die schwächelnde Wirtschaft Chinas und der aggressive Preiskampf im Automobilsektor machen Luxusmarken wie Porsche das Leben schwer.

Schwer getroffen zeigt sich insbesondere das Elektrosegment von Porsche, allen voran das Modell Taycan. Im September wurden nur 23 Taycan in China zugelassen – die schwächste Monatsbilanz dieses Jahres. Automotive-Analyst Pal Skirta von Metzler beschreibt die Herausforderung scharf: „Porsche hat in China kein vorübergehendes, sondern ein strukturelles Problem.“ Der rapide Preisdruck auf dem größten Automobilmarkt der Welt verschärft die Lage. In China werden Fahrzeuge, die früher 70.000 bis 80.000 Euro gekostet haben, inzwischen für etwa 30.000 Euro angeboten, ohne dabei Kompromisse bei Interieur und Konnektivität einzugehen. „Das ist ein Spiel, bei dem Porsche nicht mitmachen wird“, betont Meschke.

Strategiewechsel bei Antriebsformen: Verbrennungsmotoren bleiben erhalten

Angesichts der schwachen Nachfrage im Bereich Elektrofahrzeuge reagiert Porsche nun strategisch. „Wir wollen die Verbrenner noch deutlich länger fit halten“, sagt Meschke und deutet an, dass einige Modelle, die ursprünglich als reine Elektrofahrzeuge geplant waren, nun als Plug-in-Hybride oder mit konventionellem Verbrennungsmotor verfügbar gemacht werden könnten.