Preiserhöhungen: Jetzt droht eine Verschuldungs-Welle!
Die steigenden Lebenshaltungskosten setzen immer mehr Menschen im DACH-Raum unter Druck. Experten warnen vor einer Zunahme der Überschuldung und Privatinsolvenzen, während die Inflation weiterhin den Alltag belastet. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz reagiert mit einem umstrittenen Vorschlag.
Die Inflation bleibt ein dominierendes Problem. Im November 2024 stieg die Teuerungsrate auf 2,2 %. Lebensmittelpreise kletterten um 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr, während Produkte wie Butter fast 40 % teurer wurden. Auch Dienstleistungen und Mieten verteuerten sich erheblich.
Diese Entwicklungen belasten vor allem Haushalte mit geringem Einkommen. „Die finanzielle Belastung wird für viele unerträglich“, erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch von Creditreform. Junge Menschen und sogar Gutverdiener kämpfen zunehmend mit Ratenkrediten und steigenden Lebenshaltungskosten.
Scholz' Vorschlag: Senkung der Mehrwertsteuer
In den ARD-Tagesthemen schlug Kanzler Scholz vor, den Mehrwertsteuersatz auf Lebensmittel von 7 % auf 5 % zu reduzieren. Dies würde einkommensschwache Haushalte spürbar entlasten. Kritiker, wie CSU-Fraktionsvize Alexander Hoffmann, werfen ihm jedoch ein „billiges Wahlkampfmanöver“ vor, da ohne solide Haushaltsplanung die Umsetzung fragwürdig bleibt.
CSU-Chef Markus Söder forderte bereits im vergangenen Jahr ein vollständiges Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel. Doch die SPD wies solche Ideen damals entschieden zurück.
Verschuldung: Ein wachsendes Problem
Trotz einer leichten Gesamtabnahme der Überschuldungsfälle steigt die Zahl junger Betroffener. Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke betonte die Bedeutung von Schuldnerberatungen, um Menschen vor einer Schuldenspirale zu bewahren. Gleichzeitig fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband eine „Preisbeobachtungsstelle“, um unfaire Praktiken und ungerechtfertigte Preiserhöhungen aufzudecken.
Die Strompreise in Deutschland und Österreich gehören weiterhin zu den höchsten in Europa. Verbraucherschützer fordern daher eine Senkung der Stromsteuer auf das EU-Minimum. Opposition und Experten verlangen einen Kurswechsel in der Wirtschaftspolitik. „Eine starke Wirtschaft mit weniger Bürokratie und finanziellen Belastungen ist der Schlüssel zu besseren Einkommen“, betonte CDU-Fraktionsvize Steffen Bilger.
Die Kombination aus Inflation, steigenden Lebenshaltungskosten und drohender Arbeitslosigkeit zeichnet ein düsteres Bild. Besonders gut bezahlte Jobs in der Industrie und im Automobilsektor stehen auf der Kippe, was die wirtschaftliche Unsicherheit weiter verstärkt. Ohne durchdachte Maßnahmen droht Deutschland eine massive Verschuldungswelle.
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