Die Krise des deutschen Volkswagen-Konzerns betrifft auch Österreich: Hierzulande beliefern 135 Firmen deutsche VW-Werke, wobei 6.300 Jobs direkt von VW-Aufträgen abhängig sind. Die meisten dieser Unternehmen befinden sich im Automobil-Cluster in Oberösterreich und der Steiermark.

Der Warnstreik beim deutschen Autobauer Volkswagen (VW) hat begonnen. Um 9.30 Uhr legten im Zwickauer Werk die ersten Mitarbeiter die Arbeit nieder und machten sich auf den Weg zu einer geplanten Kundgebung. Ab 10 Uhr folgen weitere Standorte, darunter das Stammwerk in Wolfsburg. Die Belegschaft kämpft um höhere Löhne.

Werkschließungen und Kündigungen stehen im Raum

Die Gewerkschaft IG Metall wehrt sich mit dem Aufstand gegen milliardenschwere Einschnitte bei Europas größtem Autobauer. VW fordert von den Mitarbeitern eine Lohnkürzung von 10 Prozent. Auch Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen stehen im Raum. Am 9. Dezember treffen sich beide Seiten zur nächsten Tarifrunde.

Die Krise beim deutschen Autobauer wirkt sich demzufolge kurzfristig besonders auf Komponentenhersteller aus, Maschinenzulieferer hingegen werden eher langfristige Einbußen verzeichnen. Die österreichische Autoindustrie produziert laut Studie jährlich Waren im Wert von 28,5 Mrd. Euro, von denen 85 Prozent exportiert werden. 65 Prozent davon nach Deutschland.

Auch in Deutschland streiken VW-Mitarbeiter bereits.IMAGO/diebildwerft

Volkswagen kündigte im November an, mehrere Standorte zu schließen. Kündigungen seien nicht auszuschließen, sagt Markenchef Thomas Schäfer der Zeitung „Welt am Sonntag“. Wegen drohender Kündigungen und Lohnkürzungen rief die deutsche Gewerkschaft IG Metall zu großen Streiks am Montag auf.

Weitere Probleme: Hohe Energiekosten und zu wenig Wettbewerbsfähigkeit

“Letztlich ist die derzeitige Krise bei VW nur die Spitze des Eisbergs. EU-weite, strukturelle Reformen und eine eindeutige Prioritätensetzung sind nötig, um weitreichende Wertschöpfungsverluste in der gesamten Branche zu verhindern und um beim nächsten Technologiesprung den Abstand zu China zu verkleinern”, so Markus Gerschberger, Stellvertretender Direktor des ASCII.

Dazu zählten die Reduzierung der Energiekosten, zunehmende Automatisierungen und die Forcierung der technologischen Wettbewerbsfähigkeit, meinte er in der am Montag veröffentlichten Studie. (APA / Red.)