Mit der neuen Landesverordnung für 2025 verfolgt Wien das ambitionierte Ziel, seine rund 8.200 Taxis sukzessive auf Elektroantrieb umzustellen. Diese Maßnahme, die im Rahmen des „Mobilitätsmasterplans 2030‟ beschlossen wurde, ist Teil einer größeren Strategie, den Verkehrssektor in der Hauptstadt zu dekarbonisieren. Wien wird damit das erste Bundesland sein, das dieses Ziel in eine bindende Vorgabe umsetzt. Doch trotz der klaren Linie gibt es in der Praxis noch zahlreiche Hürden, die die Umsetzung verlangsamen.

Derzeit sind gerade einmal 2,6 Prozent der Wiener Taxiflotte mit Elektroantrieb unterwegs – ein magerer Anteil angesichts der ambitionierten Pläne. Von den rund 8.200 Taxis fahren lediglich 220 mit Strom. Die Ursache für diese langsame Umstellung liegt nicht nur in den Anschaffungskosten der Fahrzeuge, sondern auch in infrastrukturellen Herausforderungen. Obwohl die Stadt und der Bund großzügige Förderungen für die Anschaffung von E-Taxis bereitstellen, werden diese Mittel nur spärlich abgerufen. Auch wenn der Wiener Fördertopf bis zu 10.000 Euro pro Fahrzeug bietet, scheuen viele Unternehmer die hohen Anfangsinvestitionen.

Hybridfahrzeuge als Zwischenlösung

In der aktuellen Flotte dominieren noch immer Hybridfahrzeuge, die in ihrer Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor die Flexibilität bieten, die viele Taxifahrer zu schätzen wissen. Diese stellen derzeit 75 Prozent der Fahrzeuge bei den großen Taxiunternehmen wie Taxi 40100 und Taxi 31300. Besonders in einem so zeitkritischen Geschäft wie dem Taxigewerbe, wo lange Betriebszeiten und eine hohe Fahrleistung gefragt sind, erscheint der Hybrid als praktikable Lösung – zumal auch E-Autos bei längeren Fahrstrecken und häufigen Ladepausen an ihre Grenzen stoßen.

Trotz der großzügigen Förderungen für E-Taxis und Ladeinfrastruktur bleibt die Nachfrage nach diesen Subventionen verhalten. Im ersten Halbjahr 2024 gab es zwar einen leichten Anstieg an Anmeldungen von E-Taxis, doch der Anteil an Elektrofahrzeugen bleibt verschwindend gering. Die Stadt Wien und das Klimaministerium bieten

Steuererleichterungen sowie Zuschüsse für die Anschaffung und das Laden von Elektrofahrzeugen, doch diese Maßnahmen konnten viele Unternehmer noch nicht von einem Umstieg überzeugen. Ein weiteres Problem: Die Förderungen sind oft an spezifische Kriterien wie gefahrene Kilometer gebunden, was den Verwaltungsaufwand erhöht und den Prozess für viele Taxiunternehmen unattraktiv macht.

Die Rolle der Ladeinfrastruktur: Ohne sie geht es nicht

Ein weiteres Problem für die Umsetzung der Elektrostrategie ist die Ladeinfrastruktur. Viele Taxiunternehmen und Einzelunternehmer haben keinen Zugriff auf private Ladepunkte, was die Elektromobilität für sie unpraktikabel macht. Zwar gibt es Förderungen für den Ausbau von Wallboxen, doch besonders kleinere Betriebe, die in Mietwohnungen leben oder keinen eigenen Betriebshof haben, können diese Angebote oft nicht nutzen.