Karoline Edtstadler äußerte sich im Rahmen des Business-Talk von Thomas Prantners Beratungsagentur C3 in Wien. Neben dem Korb für die SPÖ unter Andreas Babler, bekräftigte die Verfassungsministerin, dass sie auch eine Koalition mit der FPÖ unter Herbert Kickl ausschließe: “Ich habe wirklich das Gefühl, diese Partei ist in seiner Geiselhaft. Und ich habe nicht den Eindruck, dass sie sich davon befreien kann.”

Eine Koalition mit der FPÖ als solche schloss Edtstadler aber nicht aus. “Ich bin zutiefst Demokratin und Verfassungsministerin und würde eine Partei von vornherein nicht zur Gänze ausschließen.” Fazit: Mit Babler und Kickl eher nein, mit der SPÖ und der FPÖ vielleicht schon.

Edtstadler wünscht sich "Allianz der Vernünftigen"

Edtstadler hoffe, dass die Umfragen – welche die FPÖ an der Spitze sehen – nicht zutreffen und “wir es noch drehen können, zumindest für meine Partei”, so Edtstadler. Es gebe viele konstruktive Kräfte im Land, die nicht das Populistische voranstellen würden. Sie hoffe auf ein Ergebnis bei der Nationalratswahl, welches “eine Allianz der Vernünftigen” ermögliche.

Der heutige Medienmanager und frühere ORF-Generaldirektor Gerhard Zeiler (68), der selbst immer wieder im Gespräch für den SPÖ-Parteivorsitz war, sagte im Business-Talk, die Sozialdemokratie sei der Krankheit verfallen, die früher die ÖVP gehabt habe, nämlich “sich gegenseitig niederzumetzeln”. Beiden ehemaligen Großparteien gehe es heute nicht gut. Sie und kleinere Parteien würden aber letztlich Demokratie, Freiheit und den sozialen Wohlfahrtsstaat aufrechterhalten.

Zeiler wünsche sich, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht Kanzler werde und es nicht zu einer Regierungsbeteiligung der FPÖ komme. Beides, insbesondere das erste, würde Österreich “in einem Ausmaß beschädigen, wie wir uns das alle nicht vorstellen können”. Österreich sei schon durch diverse Skandale wie Wirecard, Signa und BVT bekannt. “Da wünsche ich mir nicht noch dazu, dass es auch noch einen Kanzler Herbert Kickl gibt.”

Ex-ORF-Intendant Gerhard Zeiler.