Ein Syrer (35) hat am Mittwoch am Wiener Landesgericht zugegeben, am 3. Juli 2023 in Wien-Ottakring seine um sieben Jahre jüngere Ehefrau mit einem Küchenmesser getötet zu haben. Nun wurde er zu 20 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist rechtskräftig.

“Sie war die Liebe seines Lebens”, sagte Verteidiger Manfred Arbacher-Stöger. Allerdings sei sie in einen anderen Mann verliebt gewesen und habe seinen Mandanten verlassen wollen. Da habe dieser zugestochen. Er fügte ihr insgesamt 19 Stichwunden im Hals, im Brust- und Bauchbereich sowie an den Extremitäten zu. Die Frau hatte keine Überlebenschance. Danach sprang er aus dem Fenster, überlebte aber den Sturz aus der im ersten Stock gelegenen Wohnung des Ehepaares.

Angeklagter kam 2023 nach Wien

Der Angeklagte und die getötete Frau – beide aus Syrien – hatten 2010 in ihrer Heimat geheiratet. Zwischen 2016 und 2020 kamen drei Kinder zur Welt, 2021 übersiedelte die Ehefrau und Mutter nach Wien – ihre Eltern, die seit längerem in Österreich leben, hatten ihre Tochter nachgeholt. In weiterer Folge ließ sich auch die restliche Familie in Wien nieder, im Frühsommer 2023 kam zuletzt auch der Angeklagte nach Wien. “In der Beziehung begann es da zu kriseln. Er hatte den Verdacht, dass seine Frau einen anderen Mann haben könnte”, schilderte der Staatsanwalt.

Am 2. Juli – einen Tag vor der Tat – habe die Frau dem Angeklagten schließlich gestanden, dass sie sich tatsächlich anderweitig verliebt hatte. “Darauf hat er beschlossen, die Angelegenheit für sich zu lösen”, stellte der Staatsanwalt fest.