Ein Wächter habe sie in einem Privathaus sexuell belästigt und schließlich mit vorgehaltener Waffe zu sexuellen Handlungen mit ihm gezwungen, berichtet Soussana der “New York Times”. Festgehalten worden sei sie unter anderem in privaten Häusern, einer Schule und einem Tunnel.

Amit Soussana machte gegenüber der "New York Times" als erstes Israelin den an ihr begangenen sexuellen Missbrauch öffentlich.New York Times

Terroristen der radikalislamischen Terror-Organisation Hamas hatten die Frau am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Kfar Aza nahe der Gaza-Grenze eigenen Angaben zufolge mit brutaler Gewalt in das Küstengebiet verschleppt. Ende November, als Israel und die Hamas 110 Geiseln gegen rund 400 palästinensische Strafgefangene austauschten, war sie freigekommen.

Hamas leugnet weiterhin sexuelle Verbrechen

Laut “New York Times” deckt sich die persönliche Schilderung ihrer Erfahrungen in der Gefangenschaft mit dem, was sie weniger als 24 Stunden nach ihrer Freilassung am 30. November zwei Ärzten und einer Sozialarbeiterin gesagt hatte. Mit dem Opfer sei vereinbart worden, dass die Einzelheiten nicht öffentlich gemacht werden.

Viele Geiseln befinden sich nach wie vor in der Gewalt der Hamas.GETTY

Die Terrororganisation leugnet beharrlich, dass ihre Milizionäre beim Überfall auf Südisrael oder im Umgang mit Geiseln sexuelle Verbrechen begangen hätten, obwohl dies eine erdrückende Last von Indizien und Beweisen belegt. Ein von der “New York Times” kontaktierter Sprecher der Hamas sprach den Aussagen der Frau die Glaubwürdigkeit ab und bezeichnete sie als “Konstrukte (israelischer) Geheimdienstoffiziere”.

100 Geiseln weiterhin in Gewalt der Hamas

Opfer von Vergewaltigungen und sexualisierter Gewalt sind traumatisiert, und es fällt ihnen äußerst schwer, über das ihnen Widerfahrene öffentlich zu sprechen. Der “New York Times” sagte die Frau, sie wolle mit ihrer Darstellung auf das Leid jener rund 100 Geiseln aufmerksam machen, die noch in der Gewalt der Hamas sind.

Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober den Süden Israels überfallen. Im Laufe eines beispiellosen Massakers töteten sie 1200 Menschen und verschleppten weitere 250 in den Gazastreifen. Bereits während des Überfalls verübten die Terroristen massive sexuelle Verbrechen an ihren Opfern. Der Bericht einer Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen stuft diesbezügliche Aussagen von Überlebenden, Augenzeugen und Ärzten als glaubwürdig ein. Derselbe Bericht von Anfang März hält Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen verschleppte Geiseln verübt wurde und noch werde, für überzeugend.