Ein Zeichner wie kein anderer war Albert Uderzo, der zwei der wohl größten Ikonen der europäischen Comicheft sowie der gesamten Popkultur am europäischen Kontinent schuf: Asterix und Obelix begeistern seit Jahren Generationen von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen und begleiten diese mit ihren Comics nicht nur in der Freizeit. Dank der Übersetzungen in unzählige Sprachen bishin ins Lateinische und Altgriechische werden die Asterix-Werke auch sehr gerne im Schulunterricht und für Vorlesungen an Universitäten genutzt.

Als Helden zahlreicher Comicbücher schafften die beiden Kultfiguren auch schnell den Sprung in die Filmwelt – sowohl in gezeichneter Form, als auch durch echte Hollywoodstars wie Gérard Depardieu (Obelix) oder Letizia Casta (Falballa) verkörpert. Die Faszination der Welt der beiden Gallier und ihrem wehrhaften kleinen Dörfchen, die sich dank eines besonderen Zaubertranks erfolgreich gegen die Römer durchsetzen, wird einfach nicht alt. Höchste Zeit also, dass dem Schöpfer dieser beiden Charaktere eine eigene Ausstellung gewidmet wird!

Impressionen aus der Uderzo-Schau in ParisBertrand Guay / AFP

Ja, tatsächlich: Bislang wurde dem erst im vergangenen Jahr, am 24. März 2o2o im Alter von 92 Jahren, verstorbenen Zeichner trotz allen Erfolgs keine eigene Ausstellung gewidmet. Zu seinem ersten Todestag startet nun (coronabedingt ein wenig später) endlich die erste Uderzo-Schau in Paris.

Die umfangreiche Retrospektive ist nicht nur den berühmtesten Figuren, sondern dem gesamten Lebenswerk des Erfinders des kleinen Galliers gewidmet. So sieht man Asterix bei den Goten und Ägyptern oder wie er Geburtstag feiert und auf Kreuzfahrt ist, aber auch andere, hierzulande weniger Bekannte Figuren, Geschichten und Dokumente werden gezeigt. Ab Donnerstag sind im Museum Maillol über 300 Zeichnungen des Comic-Meisters zu sehen. Die Exponate, darunter Comic-Titelblätter und bisher unbekannte Dokumente, illustrieren die einzigartige Karriere des Zeichners.

"Die Evolution des Asterix" aus der Uderzo-Schau in ParisBertrand Guay / AFP

Begonnen hatte Uderzos Laufbahn unter anderem mit den franko-belgischen Comicserien “Pitt Pistol” um einen Seeräuber und “Luc Junior” um einen jungen Reporter. Internationales Renommee erreichte der Sohn italienischer Einwanderer mit Asterix und Obelix, deren Abenteuer er nach dem Tod des Texters René Goscinny im Jahr 1977 nicht mehr nur illustrierte, sondern auch schrieb. Die Ausstellung “Uderzo, comme une potion magique” (dt. Uderzo, wie ein Zaubertrank), mit der das Museum Maillol nach der monatelangen Corona-bedingten Schließung wieder öffnet, dauert bis 30. September. (APA/dpa)

Ein Obelix à la Da Vinci: Großflächig an der Wand angebrachte Skizze in der Uderzo-Schau in ParisBertrand Guay / AFP