Der Mund-, Nasenschutz ist Geschichte, ganz Österreich trägt FFP2-Masken – beim Einkaufen, dem Museumsbesuch und in den Öffis. Aber bitte nicht die aus China, es müssen die mit dem CE-Zeichen sein. Wirts- und Kaffeehäuser, Bars und die Hotellerie haben seit Monaten geschlossen. Frisör- und Kosmetikstudios dürfen nur mit einem maximal 48 Stunden alten Corona-Test besucht werden. Schüler dürfen im Tageswechsel nur zweimal pro Woche den Präsenzunterricht besuchen, auf den Universitäten wird nach wie vor Distance Learning praktiziert. Theater und Kulturveranstaltungen stehen auf verlorenem Posten, das Testen hingegen hoch im Kurs. Die versprochenen Selbsttests für zuhause sind seit 14 Tagen vergriffen. Und was ist mit dem Zusammenhalt in der Bevölkerung? Der schwindet zusehends. Zu groß ist bereits der Unmut über die Maßnahmen und die gebrochenen Versprechen der Regierung.

Wie alles begann

Wir erinnern uns: Freitag der 13. März 2020, ein Schicksalstag für Österreich. Die Bundesregierung verkündet den ersten totalen Lockdown in der Geschichte des Landes mit Montag den 15. März.
Schulen, Lokale, Geschäfte, Sportstätten, Kinos und vieles mehr – alles wird zugesperrt, es gibt Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote. Tausende Österreicher stürmen die Supermärkte – zu groß ist die Angst, ohne WC-Papier zuhause sitzen zu müssen. Klopapier ist das begehrteste Gut in den ersten Tagen des Lockdowns.

Doch die Österreicher halten zusammen. Der Bundeskanzler verspricht schließlich: „Niemand wird zurückgelassen. Koste es, was es wolle!“ Gleichzeitig wird ein 38 Milliarden Euro schweres Hilfspaket versprochen. Es sollen noch weitere folgen, die Pandemie scheint Geld abzuschaffen.

Wer sich auf die Straße traut, begegnet Passanten in höflichem Abstand, man trägt Masken und vor allem älteren Nachbarn seine Hilfe an. „Schau auf Dich, schau auf mich!“, lautet das Credo dieser Tage. Täglich um 18.00 Uhr wird auf den Balkonen geklatscht oder Musik gespielt – man zeigt sich mit den „Helden und Heldinnen der Pandemie“ dadurch solidarisch. Gemeint sind medizinisches Personal und die Mitarbeiter im Handel. Die Polizei fuhr durch die Straßen Wiens und spielte Österreichs inoffizielle Bundeshymne „I am from Austria“.

Ein Jahr Corona in Zahlen

In Österreich gab es bisher 447.912 bestätigte Fälle, 8.470 Todesfälle, die in Zusammenhang mit dem Virus stehen. 424.348 Personen sind wieder genesen.
Laut Agenda Austria belastet die Krise die österreichische Volkswirtschaft mit 100 Milliarden Euro. Laut Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) sind 33,5 Milliarden an Hilfen bereits rechtsverbindlich zu- oder schon ausbezahlt worden.

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