Alarmstimmung beim Deutschen Fußballbund (DFB). Ein Jahr vor der Heim-Europameisterschaft ist noch wenig von Vorfreude zu spüren. Auch nach dem desolaten Ausscheiden bei der WM in Katar kommt die Mannschaft von Hansi Flick überhaupt nicht in Fahrt. Das zeigte auch das schwache 3:3 gegen die Ukraine am Montag. Zwar legte Deutschland einen guten Auftakt hin und ging durch Füllkrug in Führung (6.). Doch Tysgankov stellte wenig später den Ausgleich her (19.). Durch das Eigentor von Rüdiger konnten die Gäste das Spiel sogar drehen.

In der zweiten Halbzeit markierte Tsygankov das 3:1 für die Ukrainer (56.). In der Schlussphase wendete die Flick-Elf die Blamage doch noch ab. Havertz (83.) und Kimmich per Elfmeter (91.) verhinderten die drohende Niederlage für die DFB-Elf.

Dennoch warf das Spiel mehr Fragen als Antworten auf. Vor allem die Defensive bereitet Kopfzerbrechen. Das zeigt auch ein Blick auf die Statistik. In nur zwei der jüngsten 14 Spiele spielte die DFB-Elf zu null. Auf der anderen Seite kassierte man in dieser Zeit 21 Gegentreffer. Zur Erinnerung: Deutschland ist im kommenden Jahr Gastgeber der Europameisterschaft. Doch von Euphorie ist noch nichts zu spüren – im Gegenteil! Es scheint so, als wird man die Geister, die man in Katar rief, nicht mehr los.

Bei der Weltmeisterschaft im Wüstenstaat musste die DFB-Elf bereits nach der Gruppenphase die Koffer packen. Doch Deutschland sorgte vielmehr mit der Diskussion um die Regenbogen-Binde als auf dem Platz für Schlagzeilen. Zwar setzte DFB-Direktor Rudi Völler diesen Diskussionen ein Ende, da Deutschland wieder auf die alte Binde setzt. Doch die sportlichen Probleme auf dem Platz bleiben.

Nach dem Total-Versagen bei der WM gelobte man Besserung. Doch diese trat nicht ein. vor der Sommerpause geht es am 16. Juni noch gegen Polen (20.45 Uhr) und gegen Kolumbien (20.45 Uhr). Spätestens dann wird man sich die Frage stellen müssen, wohin die Reise des DFB-Teams bis zur EM 2024 gehen soll.