Stark! Sebastian Ofner steht in der dritten Runde der French Open. Der Steirer (27) bezwang den als Nummer 24 gesetzten Sebastian Korda nach 2:35 Stunden mit 6:3,7:6(1),6:4. Damit war es für den Qualifikanten schon der vierte Sieg in Folge in Roland Garros. Dies beschert ihm wohl endlich das Erreichen eines großen Ziels: Er steht damit zumindest im Live-Ranking erstmals in den Top 100.

“Ein unbeschreibliches Gefühl. Ich habe mit vielem gerechnet, aber mit dem nicht”, freute sich Ofner noch auf dem Platz im ServusTV-Interview. “Mein Ziel war es, die Quali zu schaffen und dann zu schauen, was geht. Aber ich spiele gut im Moment, die ganze Saison schon. Ich sehe, ich kann mit fast jedem mitspielen und traue mir jetzt auch die Siege zu.” Das Knacken der Top 100 sei “fast noch besser”: “Es war immer mein Ziel und mein Traum, unter die Top 100 zu kommen; nachdem, was ich in den vergangenen zwei Jahren durchgemacht habe.”

Ofner im Achtelfinale gegen Fabio Fognini

Ofner bekommt es am Freitag im Kampf um das Achtelfinale mit Fabio Fognini zu tun. Der Italiener besiegte den Australier Jason Kubler ebenfalls in drei Sätzen. Doch wer die Nummer 30 der Welt besiegt, muss sich vor Fognini definitiv nicht fürchten. “Das wird richtig schwierig. Er dürfte gut in Form sein, aber alles ist möglich.” Das ÖTV-Ass gelang mit einem Break zu Null im Auftaktgame ein starker Start. Mit solidem Grundlinientennis nutzte er diesen Vorsprung gegen den etwas fehleranfälligeren Korda gut aus. Nach 35 Minuten nahm er Korda neuerlich das Service zum 6:3 ab.

Satz zwei verlief weit ausgeglichener, wovon auch drei Breaks auf beiden Seiten zeugen. Ofner kämpfte sich von 2:4 auf 4:4 zurück und ließ sich auch von einem neuerlichen Verlust des Aufschlags zum 4:5 wieder nicht beirren. Er revanchierte sich postwendend zum 5:5, und es ging ins Tiebreak. In diesem war Ofner klar stärker, er belohnte sich mit einem 7:1 und einer 2:0-Satzführung.

Aktuell gute Form

Im dritten Durchgang ging es bis zum 4:4 sehr ausgeglichen, doch dann gelang Ofner das entscheidende Break zum 5:4. Danach besiegelte er den Sieg über den diesjährigen Viertelfinalisten bei den Australian Open.

Die aktuell gute Form konnte Ofner auch schon in diesem Jahr mit dem Einzug in vier Challenger-Finali unter Beweis gestellt. Der Titel blieb ihm zwar verwehrt. Doch die Konstanz, mit der er dieses Jahr Leistungen bringt, wird jetzt auf der größtmöglichen Tennis-Bühne belohnt, unter anderem mit 142.000 Euro Preisgeld und bisher auch mit dem Vorstoß in die Top 100. Im Live-Ranking ist er 96., daran könnte sich je nach Turnierverlauf aber noch etwas daran ändern.

Während Ofner wieder am Freitag spielt, hat Österreichs Aufsteigerin bei den Frauen, Julia Grabher, am Donnerstag die Chance, ihm in die dritte Runde zu folgen. Die Rabat-Finalistin ist gegen die Nummer 6 der Welt, Coco Gauff aus den USA, aber natürlich Außenseiterin.