Wiens Corona-Maßnahmen waren schärfer als anderswo in Österreich. Im vergangenen Jahr versprach Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eine Aufarbeitung. Doch dann wurde es still. Nun gibt es einen unveröffentlichten Bericht aus dem Mai 2023 – nach Selbstkritik sucht man darin allerdings vergebens (eXXpress berichtete).

“Der nun von der Stadt Wien mehr oder weniger im Geheimen veröffentlichte Corona-Bericht ist eine Farce, für die sich der Bürgermeister offenbar sogar selber geniert”, kritisierte Maximilian Krauss, Wiener Klubobann der FPÖ.

Und weiter: “Kein Wort verliert er über Aufarbeitungsmaßnahmen, schickt lediglich seinen ohnehin verpeilten Gesundheitsstadtrat vor, der naturgemäß keinen Grund für Kritik am Vorgehen der Stadtregierung sieht. Stattdessen wirft er mit unbeweisbaren Zahlen um sich, etwa dass man zwischen 750 und 850 Todesfälle verhindert hätte und sich die Wirtschaft 47 Millionen Euro durch krankenstandbedingte Ausfälle erspart hätte“.

Maximilian Krauss, FPÖ-Klubobmann in Wien

Kritik aus der ÖVP

Kritik gibt es auch aus den Reihen der ÖVP: “Ich bin überzeugt, dass sich alle politisch Verantwortlichen in Österreich und Wien zur Bekämpfung der Covid-Krise zur damaligen Zeit und mit dem damaligen Kenntnisstand ehrlich bemüht haben, Menschenleben zu retten. Nach einer derartigen Krise ist es aber auch Verantwortung auf allen Ebenen – nach der Bundesregierung, also nun auch in Wien – für eine offene und transparente Evaluierung zu sorgen. Das wäre die Aufgabe der Wiener Stadtregierung”, meinte Landesparteiobmann Karl Mahrer gegenüber dem eXXpress.

Landesparteiobmann Karl Mahrer (ÖVP)