Andy Murray hat seinem Unmut wegen der langen “Nachtschichten” bei den Australian Open kundgetan. Der Schotte (35) kritisierte den Spielplan. Es sei “ein bisschen in einer Farce”, meinte Murray.  “Wenn mein Kind bei dem Turnier ein Ballkind wäre und um fünf Uhr nach Hause käme, würden wir als Eltern schimpfen.” Turnierchef Craig Tiley hat zu dieser Kritik Stellung genommen und den Spielplan verteidigt. “Wir haben nicht viele Optionen und müssen die Spiele in 14 Tagen durchziehen”, betonte Tiley.

Laut Tiley bestehe zu diesem Zeitpunkt keine Notwendigkeit, den Zeitplan zu ändern. “Wir müssen auch die Matches schützen. Wenn man abends nur ein Match ansetzt und es eine Verletzung gibt, hat man nichts für die Fans oder Sender”, sagte Tiley dem australischen Nachrichtenportal “9News”. Der dreifache Grand-Slam-Turniersieger Murray hatte in der Nacht auf Freitag sein Zweitrunden-Match gegen den Australier Thanasi Kokkinakis nach 5:45 Stunden erst um 4:05 Uhr Ortszeit siegreich beendet.

Extreme Hitze und starke Regenfälle

Doch der schottische Tennis-Star gab zu Bedenken, dass weder die Zuschauer noch die Schiedsrichter und schon gar nicht die Spieler von den späten Spielen profitieren würden. “Wir reden davon schon die ganze Zeit, seit Jahren. Wenn man die Matches in der Night Session so spät ansetzt und es diese Bedingungen gibt, dann passieren solche Dinge.”

Bei den diesjährigen Australian Open kämpften die Spieler zunächst mit extremer Hitze. Dann folgte ein starker Regenfall, der den Wettkampfplan noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt hat. Dadurch mussten zahlreiche Spiele verschoben und am nächsten Tag nachgeholt werden. Tiley machte dies für die Verspätungen verantwortlich und betonte zudem, dass auch die anderen Grand-Slam-Turniere nicht früher am Tag mit den Matches starten würden. Er versprach jedoch, dass es im Anschluss an das Turnier eine Auswertung geben werde. Im Melbourne beginnt das Tagesprogramm um 11.00 Uhr, die Abendveranstaltung mit den Topspielen ist ab 19.00 Uhr angesetzt.