Das ist keine Fußball-WM für die kleinen Leute. Jene, die den Millionen schweren Sport mit ihrer Liebe am Leben halten, indem sie in die Stadien pilgern, Fanartikel kaufen und Pay-TV-Gebühren bezahlen, mit denen sündteure Lizenzen finanziert werden. Das war schon vorher klar, als diese WM an das Emirat vergeben wurde. Das wird ein elitärer Event, für jene, die es sich leisten können, in die Wüste zu fliegen, um ihrer Mannschaft die Daumen zu drücken. Die ersten Auswüchse des Fan-Kults im arabischen Raum werfen bereits ihre Schatten voraus. Dubai, das nur eine Flugstunde von Katar entfernt ist und fünf Mal so viele Hotelzimmer hat wie das Austragungsland, ist bereits jetzt gut gebucht.

3000 Menschen in den Gewässern vor Dubai

Das Fünf-Sterne-Luxushotel Palazzo Versace rechnet damit, von Oktober bis Dezember ausgebucht zu sein. Public Viewing in den Emiraten geht aber noch nobler. Auf einer Yacht zum Beispiel. Der größte private Yachtcharter der Vereinigten Arabischen Emirate, Xclusive Yachts, hat einen massiven Anstieg des Interesses an der Vermietung seiner Flotte von 70 Yachten gemeldet. Wer kann, mietet sich die 43-Meter-Superyacht zum Preis von 20.000 Euro pro Nacht. Dafür gibt’s einen Michelin-Stern-dekorierten Koch, der Gourmetküche serviert, ein Skydeck, fünf Luxuskabinen, einen privaten Gourmetbereich, eine Bord-Bar und vieles mehr. Das Unternehmen erklärte gegenüber Al Arabiya English, dass man davon ausgeht, dass rund 3000 Menschen pro Nacht in den Gewässern rund um Dubai die Spiele verfolgen werden. Wer mit dem Privat-Jet nach Katar möchte, sollte bald buchen, denn auch hier ist die Nachfrage groß und begann bereits mit Ende des Vorjahres. Dazu sagt der Geschäftsführer des Privatjet-Betreibers DC Aviation Al-Futtaim, Holger Ostheimer. “Die Anfragen für Charterflüge von Dubai nach Doha seien um das Drei- bis Vierfache gestiegen.” Für so einen Tagesausflug legt man um die 10.000 Euro ab. Natürlich nur für den Jet, exklusive Ticket.