
Einkaufszentren: "Können Corona-Maßnahmen nicht kontrollieren"
Am Mittwoch verkündete die Bundesregierung den neuen „Stufenplan“. Dieser sieht auch die Rückkehr der FFP2-Masken in Einkaufszentren vor. Nun stellt sich die Frage, wer das kontrollieren soll. Die Betreiber sehen sich jedenfalls nicht dazu in der Lage.
Österreichs Unternehmensverbände zeigen sich insgesamt zufrieden mit den neuen Coronamaßnahmen der Regierung, auch wenn sich im Handel wenige Menschen infizieren. Die Betreiber von Einkaufszentren sehen sich allerdings außerstande, die Einhaltung der Maßnahmen in den etwa 150 überdachten Einkaufszentren zu überprüfen.
„Aus Sicht der Wirtschaft ist es alternativlos, dass alles daran gesetzt wird, weitere Lockdowns zu verhindern“, meinte WKÖ-Präsident Harald Mahrer. Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurt Egger hielt fest: „Geschlossene Restaurants, Bars und Theater sollten somit der Vergangenheit angehören.“ Handelsvertreter Rainer Trefelik freut sich, dass die FFP2-Maskenpflicht im Handel zumindest nur für Ungeimpfte eingeführt wird.
Für den Handelsverband sei die Einführung der FFP2-Maskenpflicht für Ungeimpfte überraschend, da „der Handel nachweislich kein Corona-Hotspot“ sei. Man werde die Maßnahme jedoch gezwungenermaßen mittragen, hieß es in einer Aussendung.
Freie Wirtschaft empört
Auch der Einkauszentren-Verband ACSP (Austrian Council of Shopping Places) begrüßte „grundsätzlich den verantwortungsvollen und vorausschauenden Umgang mit den Corona-Schutzmaßnahmen“, die man unterstützen werde, um einen weiteren Lockdown zu verhindern, „auch wenn uns noch nicht klar ist, ob und für wen eine Maskenpflicht in unseren Malls gilt“, heißt es in den „OÖN“.
Ganz anders sieht das, fast schon naturgemäß, die Freiheitliche Wirtschaft. Von einem „neuerlichen Überschreiten einer roten Linie“ sprach deren Bundesobmann Matthias Krenn. „Offenbar sollen Ungeimpfte in soziale Beugehaft genommen werden, um sie zur Impfung zu zwingen“, so Krenn. Er hält die Maßnahmen gegen Ungeimpfte für verfassungswidrig.
Kommentare
Ich bin schon gespannt, wie man die Kurve nimmt, dass Ungeimpfte irgendein Kennzeichen außen an der Kleidung tragen müssen. Oder umgekehrt, ein Kennzeichen für jene mit Impf-Nachweis?
Ich bin geimpft, aber es ist doch eigentlich verfassungswidrig, da eine Impfpflicht nicht vorgeschrieben werden darf, dass man diese über Ungleichbehandlung quasi realisiert.
Weder ein Geschäft noch die Polizei darf kontrollieren, ob jemand geimpft ist. Wegen Maske einfach zum Arzt gehen und sich ein Befreiungsattest ausstellen lassen (nach Untersuchung, versteht sich).
Na ja, für Herrn Multifunktionär Mahrer ist es ja schon zuviel, von seinem weich mit feinstem Kroko-Leder gepolsterten Direktorsstuhl aufzustehen.
Man kann die Freiheitlichen mögen oder nicht, aber da hat Matthias Krenn recht. Ich sage ganz sicher niemanden ob ich geimpft bin oder nicht. Und jetzt erst recht nicht.
War heut beim Klipp-Friseur. Die wollten nicht mal einen Nachweis sehen, obwohl ich schon ohne Maske den Laden betreten habe….
Das ist aber nicht nett, wenn Sie hier jemanden anschwärzen.
Ja, es wird nicht überall kontrolliert. Die hoffen halt, dass die Kunden ehrlich sind. Wenn eine Razzia kommt, dann wird es halt teuer, wenn sich einer hineingeschwindelt hat.