Die Salzburger reisen mit einem komfortablen 3:0 Vorsprung nach Ungarn. Die Bullen möchten gegen Fehervar den Meistertitel in der ICE Hockey League vorzeitig fixieren. Die Statistik spricht jedenfalls für die Mozartstädter: Noch nie ist es einem Team im Finale gelungen, einen 0:3 Rückstand in der Serie zu drehen. Die Ungarn brennen dennoch auf ihren ersten Sieg im Finale der multinationalen Liga. Die Red Bulls hingegen könnten als erst zweites Team – nach den Vienna Capitals 2017 – eine perfekte Postseason, ohne einer einzigen Niederlage absolvieren.

Zwar ist die Bilanz von Salzburg zwar beeindruckend. Die bisherigen drei Finalspiele gegen Fehervar standen aber allesamt bis in die Schlussminuten – in Spiel 1 sogar darüber hinaus – auf Messers Schneide. Im ersten Finalspiel der Begegnung für knapp 82 Minuten war das Spiel ausgeglichen. Im zweiten und dritten Finalspiel konnten die Ungarn gar zwischenzeitlich die Führungen übernehmen.  In den bisherigen drei Finalspielen führen die Red Bulls lediglich 36 Minuten und 23 Sekunden von in Summe knapp 205 absolvierten Spielminuten. Allerdings reichte es dennoch nicht für den ersten Sieg im Finale der Klubgeschichte.

Dafür soll ein abermals ausverkaufter Hexenkessel in der Ocskay Gábor Arena sorgen. Die ungarischen Fans sind maßgeblich daran beteiligt, dass die 100.000 Zuseher-Marke in der Postseason der ICE Hockey League geknackt wurde. Der EC Red Bull Salzburg strebt seinen siebenten Titel seit Ligazugehörigkeit nach 2007, 2008, 2010, 2011, 2015 und 2016 an. Erstmals könnten die Salzburger aber eine perfekte Postseason absolvieren. Dies gelang bislang nur den spusu Vienna Capitals im Jahr 2017. Ein Sweep im Finale wäre für Salzburg allerdings nichts Neues. Den verbuchten sie bereits 2015, als sie sich zu Gast in Villach zum fünften Mal zum Meister kürten.

Erst dreimal eine Finalserie ohne Niederlage

Seit der Liga-Neugründung (00/01) gelang es dem Champion erst dreimal eine Finalserie ohne Niederlage zu absolvieren (2013 KAC, 2015 RBS und 2017 VIC). Erst zum vierten Mal in der Ligageschichte führt ein Team in der „best-of-seven“-Finalserie mit 3:0. Ein einziges Mal gelang es dann dem Gegner noch ein fünftes Spiel zu erzwingen. In der zweiten Saison nach Liga-Neugründung, stellten die Black Wings Linz in der Finalserie gegen Villach auf 1:3, ehe die Adler den Meisterpokal stemmten.

In ein sechstes oder gar siebentes Spiel kam noch nie ein Team nach 0:3 Rückstand im Finale. “Wenn wir unsere volle Leistung abrufen, bin ich zuversichtlich, dass wir es packen”, sagte Raffl, sein Team müsse in Ungarn “alles aufs Eis bringen”. Für den Grunddurchgangssieger geht es in Szekesfehervar nicht nur um den siebenten Titel der Vereinsgeschichte, auch die “Perfect Post-Season” ist noch möglich. Das Kunststück, mit der Mindestanzahl von zwölf Siegen in den Play-offs die Meisterschaft zu holen, war bisher nur den Vienna Capitals in der Saison 2016/17 gelungen.

“Der vierte Sieg ist immer der schwierigste”, sagte Benjamin Nissner. Am Samstagabend hatten sich die Salzburger im dritten Duell dank eines Treffers von Jan-Mikael Järvinen 96 Sekunden vor Schluss mit 2:1 durchgesetzt, das einzige Spiel der Finalserie auf ungarischem Boden gewannen die “Bullen” mit 5:3.