Das Ziel ist erreicht! Das österreichische Eishockey-Nationalteam bleibt erstklassig. Das letzte Gruppenspiel war allerdings nichts für schwache Nerven. Die ÖEHV-Auswahl bezwang Ungarn erst im Penaltyschießen. Damit löste man das Ticket für die Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien. Manuel Ganahl und Dominique Heinrich blieben im Eishockey-Thriller eiskalt und sorgten für Jubel und Euphorie auf österreichischer Seite.

“Das Ziel war der Klassenerhalt, das haben wir erreicht. Wir haben uns durchgesetzt, spielen nächstes Jahr wieder in der A-Gruppe, das ist alles, was zählt”, meinte Heinrich nach dem Happy End. 1:3 lagen die Österreicher schon zurück, gaben nicht auf und wurden für Moral und Kampfgeist belohnt. Obwohl die Highlights wie im Vorjahr (Sieg gegen Tschechien, Punkt gegen USA) fehlten, sprach Teamchef Roger Bader von einer guten WM. “In meiner Realität war die WM ziemlich gut. Es ist für Österreich nicht selbstverständlich, dass wir so mithalten”, erklärte Teamchef Roger Bader im ORF-Interview und erzählte von dem durchwegs positiven Feedback, dass seine Mannschaft erhalten hat. “Wir wurden regelmäßig für unsere Auftritte gelobt”, so der Schweizer.

Bader fügte hinzu: “Die Tatsache, dass wir oben sind, ist eine Weiterentwicklung.” Mit dem Erfolg gegen Ungarn hat man Geschichte geschrieben. Erstmals seit 19 Jahren hat Österreich zweimal hintereinander den Klassenerhalt geschafft.  Bader konnte mit der Moral seiner Truppe, die so wie im Vorjahr im Entscheidungsspiel einen 1:3-Rückstand wettgemacht hat, hoch zufrieden sein. Auch die Disziplin war sehr gut, das Powerplay sogar sensationell. Österreich war vor dem letzten Gruppenspieltag mit einer Quote von 41,67 Prozent (fünf Tore in zwölf Überzahlspielen) das beste Überzahlteam des Turniers.

Die Mannschaft hat auch eine große Perspektive für die Zukunft. Hinter Routinier Dominique Heinrich hat sich mit Bernd Wolf (26), David Maier (23), Kilian Zündel (22), Thimo Nickl (21), Philipp Wimmer (21) und dem erst 18-jährigen Juwel David Reinbacher, für manchen Experten der beste Verteidiger seiner Altersgruppe und wohl sicher Erstrunden-Wahl im kommenden NHL-Draft, eine junge Verteidiger-Gruppe entwickelt. Auch bei den Stürmern sind viele nicht älter als 27.

Sorgen auf der Torhüter-Position

Große Sorgen hat Bader hingegen auf der Torhüter-Position. Weniger das aktuelle Trio mit Starkbaum, David Kickert und David Madlener trotz der zweitschlechtesten Fangquote, sondern was danach kommt. “Wir sind glücklich, dass wir sie haben”, sagte der Teamchef über das Trio. Doch gut möglich, dass in der kommenden Saison kein einziger österreichischer Torhüter die Nummer eins ist. Wie es mit Starkbaum (37) weitergeht, ist offen, Kickert (29) ist in Salzburg die Nummer zwei, Madlener (31) bei den Pioneers Vorarlberg.

Entspannung zeichnet sich in den kommenden Jahren nicht ab, ganz im Gegenteil. “Es ist eine Tatsache, dass das eine sehr große Baustelle ist. Wir können nicht denken, dass wir in der A-Gruppe bleiben, wenn Österreicher nicht Stammtorhüter sind. Sie brauchen mehr Vertrauen und Spielpraxis. Es ging nochmals gut heute, aber wenn dieser Zustand sich nicht ändert, werden wir nicht längerfristig in der A-Gruppe sein”, warnte Bader.

Am Montag war Starkbaum aber noch einmal einer der Matchwinner, er machte in der Verlängerung eine große ungarische Chance zunichte und parierte drei der vier Penaltys. “Das ist definitiv ein geiler Moment”, freute er sich. “Wir sind alle überglücklich heute”, sagte Marco Rossi, der mit sechs Punkten (ein Tor, fünf Assists) bester österreichischer Scorer der WM war.