Nach einer Lesung an der Universität Hamburg zum Thema Antisemitismus und Judenfeindlichkeit ist eine 56-jährige Frau angegriffen und geschlagen worden. Die Attackierte setzte sich daraufhin zur Wehr und trat und biss ihrerseits die Angreiferin (26), wie die Polizei Hamburg am Freitag mitteilte. Nach Angaben der Deutsch-Israelischen Gesellschaft handelt es sich beim 56-jährigen Opfer um eines ihrer Vorstandsmitglieder. Zudem ist die Frau auch die Gattin des Vortragenden. Die Schlägerin dürfte laut Berichten aus Somalia stammen.

Zu der Auseinandersetzung kam es Mittwochabend bei einer öffentlichen Ringvorlesung, bei der es nach Polizeiangaben zunächst wiederholt zu Zwischenrufen kam. Nach Ende der Veranstaltung gerieten die 56-jährige Zuhörerin und einige Frauen aus dem Publikum in Streit, in dessen Verlauf die Somalierin die Ehefrau des Vortragenden unvermittelt attackierte und ihr ins Gesicht schlug. Die Frau wurde medizinisch versorgt.

Universitätspräsident: "Wir sind zutiefst erschüttert"

Die Polizei leitete Strafverfahren wegen des Verdachts der Körperverletzung gegen beide Kontrahentinnen ein. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts ermittelt. Die Universität Hamburg verurteilte die Tat. “Wir sind zutiefst erschüttert und verurteilen diese antisemitische Gewalttat aufs Schärfste”, erklärte Universitätspräsident Hauke Heekeren am Donnerstag. “Der Vorfall ist absolut inakzeptabel und abscheulich.” An Hochschulen müssten jüdische Studierende, Mitarbeitende und Gäste “ohne Wenn und Aber sicher” sein.

“Recht und Gesetz müssen an den Universitäten durchgesetzt werden”, forderte auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG). Nach Angaben der DIG Hamburg kommt die Angreiferin mutmaßlich aus dem pro-palästinensischen Milieu. Die “feige Attacke” reihe sich ein in eine zunehmende Eskalation der Lage. Auch an anderen Universitäten und Hochschulen in Deutschland hat es zuletzt pro-palästinensische Aktionen gegeben.