Frankreich ist Gastgeber der Rugby-Weltmeisterschaft 2023. Vom 8. September bis zum 28. Oktober kämpfen insgesamt 20 Nationen um den Webb Ellis Cup. Bei der Eröffnung kam es zu einem Eklat. Emmanuel Macron betrat das Spielfeld, um die WM offiziell zu eröffnen und einige Worte an die Spieler und Fans zu richten.

Doch die Rede im Stade de France in Paris des französischen Staatsoberhaupt wurde mehrfach unterbrochen. Es kam zu einem Pfeifkonzert.

Später forderte Macron Applaus für die teilnehmenden Mannschaften. Zudem wünschte sich der französische Präsident einen Sieg der Gastgeber. Anschließend waren auch Allez les Bleus”-Rufe zu hören. Doch nicht nur im Stadion, sondern auch beim Public Viewing am Strand von Marseille waren Buh-Rufe, Pfiffe und Beschimpfungen gegen Macron zu hören.

Mehrere Abgeordnete äußerten sich dazu via X, früher Twitter, zu diesem Vorfall. LFI-Koordinator Manuel Bompard schrieb: “König Macron wird vom französischen Volk ausgepfiffen! Wir werden ihn nie in Ruhe lassen! Allez les Bleus!”

Bastien Lachaud, LFI-Abgeordneter aus Seine-Saint-Denis meinte: “Das Volk vergisst die Beleidigungen und die Rentenreform nicht. Er hat den Empfang bekommen, den er verdient.” Lachaud nahm dabei auf die umstrittene Rentenreform Bezug. Anfang des Jahres demonstrierten Hunderttausende in Frankreich gegen die Reform. Demnach wird das Pensions-Antrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre angehoben. Am Freitag, den 1. September ist die Reform in Kraft getreten.

Allerdings befinden sich die Beliebtheitswerte des Präsidenten seither auf dem Tiefpunkt. Zuletzt trat Macron auch nicht mehr öffentlich mit Publikum auf, um weitere Eskalationen zu vermeiden.

Frankreich siegt zum Auftakt

Immerhin gab es aus sportlicher Sicht für Frankreich Grund zum Jubeln. Die französische Mannschaft setzte sich am Freitagabend im Eröffnungsspiel bei äußerst warmen Temperaturen im Stade de France von Saint-Denis Neuseeland mit 27:13 (9:8) durch. Die Franzosen unterstrichen zur Freude der mehr als 80.000 Zuschauer ihre Titelambitionen, während es für die “All Blacks” die erste Niederlage in einem WM-Gruppenspiel überhaupt setzte.

Punktemäßiger Matchwinner für “Les Bleus” war Thomas Ramos, der mit fünf verwandelten Strafkicks sowie einer Try-Erhöhung für 17 Zähler sorgte. Zwei Trys durch Mark Telea waren am Ende für die Neuseeländer deutlich zu wenig. Allerdings gelten beide Teams in Gruppe A als Favoriten auf die zwei Plätze zum Aufstieg ins Viertelfinale.

Der französische Weltranglisten-Dritte möchte im eigenen Land seinen ersten WM-Titel gewinnen, während es für die Neuseeländer um das vierte WM-Gold geht. Das Finale findet am 28. Oktober im Stade de France statt, der Sieger erhält den legendären Webb-Ellis-Cup.