Russische und ukrainische Teams absolvieren schon seit Jahren im Winter ihre Trainingslager in der Türkei. Das war auch in diesmal der Fall. Früher gab es sogar Freundschaftsspiele zwischen Clubs aus der Ukraine und russischen Vereinen. Doch diese Zeiten sind seit dem Angriffskrieg vorbei. Besonders brisant war allerdings diesmal die Tatsache, dass die Spieler von FC Minaj aus der Ukraine und des russischen Clubs Schinnik Jaroslawl in einem Hotel untergebracht wurden.

Dem Personal im türkischen Hotel Royal Seginus in Belek gelang es zunächst, dass der Aufenthalt der beiden Vereine ohne Probleme verlief. Doch das änderte sich schlagartig. Den Spielern von FC Minaj wurde ein Hotel ohne Russen versprochen. Doch dann eskalierte die Situation und es kam zu einer Prügelei. Die ukrainische Seite hat sich in der Zwischenzeit zu diesem Vorfall geäußert.

Laut einem Statement von FC Minaj hat sich ein Spieler von Jaroslawl unangemessen gegenüber dem Hotelpersonal verhalten. Daraufhin schritten die ukrainischen Spieler ein. Es folgte eine handfeste Auseinandersetzung. Einige Spieler von Minaj beschuldigten die Jaroslawl-Kicker, die Invasion in der Ukraine zu unterstützen und sich nicht gegen die Politik von Wladimir Putin aufzulehnen.

Das Personal konnte zwar zunächst noch schlimmeres verhindern. Doch kurze Zeit später eskalierte die Situation. Dabei war der Aufenthalt im gemeinsamen Hotel überhaupt nicht geplant. Doch nach dem verheerenden Erdbeben änderte sich die Situation schlagartig. Einige Hotels an der Riviera wurden für die vom Erdbeben schwer betroffenen Menschen reserviert. Schließlich musste die Polizei einschreiten. Der russische Club packte daraufhin seine Sachen und verließ das Hotel.

Nicht der erste Konflikt

Auch die russische Seite äußerte sich zu diesem Zwischenfall. “Unsere Spieler haben sich wie ein echtes Team verhalten und sich für ihren angegriffenen Mitspieler eingesetzt. Nach Ergebnissen der ärztlichen Untersuchung wurden bei den Spielern von Schinnik Jaroslawl keine ernsthaften Verletzungen festgestellt. Zu diesem Zeitpunkt ist unser Team in Sicherheit und der Club hat beschlossen, in ein anderes Hotel umzuziehen, um weitere Konflikte zu vermeiden,” hieß es vom Verein, der laut eigenen Angaben das Hotel schon seit längerer Zeit reserviert hat.

Russischen Medienberichten zufolge provozierte die ukrainische Seite mit politischen Parolen. Es soll dabei nicht zum ersten Mal zu einem Konflikt dieser Art gekommen sein. So hat Danylo Sikan, Stürmer von Schachtjar Donezk einen russischen Touristen im Trainingslager verprügelt, nachdem dieser pro-russische Parolen von sich gegeben hat. Der Tourist landete sogar im Krankenhaus.