Während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Bulgarien hat die neue prowestliche Regierung in Sofia der Ukraine zusätzliche Unterstützung zugesichert. Der als prorussisch geltende Präsident Rumen Radew lehnte in einem Live übertragenen Interview mit Selenskyj jedoch ab, Rüstungsgüter und Munition zu liefern. Die Bestände der eigenen Streitkräfte sollten nicht verringert werden, begründete er. Radew verwendete dabei wiederholt das Wort “Konflikt”, um die russische Invasion in der Ukraine zu beschreiben. “Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass es für diesen Konflikt keine militärische Lösung gibt und dass eine zunehmende Bewaffnung ihn nicht lösen wird”, betonte er.

"Definitiv ein Krieg"

“Das ist kein Konflikt, sondern ein Krieg, der die ukrainische Bevölkerung ausmerzen soll”, entgegnete Selenskyj. Als Reaktion auf Radews Kritik an mangelnder Diplomatie betonte Selenskyj wiederum: “Welche anderen diplomatischen Mittel sollten wir noch anwenden? Russland versucht, die Welt mit Taktiken wie Energiepreisen und der Kontrolle über das Kernkraftwerk Saporischschja zu erpressen. Gott bewahre, dass eine Tragödie eintritt und Sie an meiner Stelle wären. Wenn Ihnen dann niemand zur Hilfe käme, was würden Sie tun? Würden Sie sagen: ‘Putin, bitte nimm die bulgarischen Gebiete’?”.