Erst im Mai sagte der US-Milliardär und Tesla-Chef Elon Musk, dass er künftig republikanisch wählen werde und bezeichnete die Demokraten, jene Partei, für die er bisher votiert haben soll, sogar als “Partei des Hasses” – der eXXpress berichtete.

Dem widersprach der ehemalige US-Präsident Donald J. Trump bei einer Wahlkampfrede am Samstag deutlich. “Musk sagte mir, dass er im Jahr 2016 bei der Wahl für mich gestimmt hat, er ist also nur ein weiterer beschissener Schauspieler”, stellt Trump den Tesla-Boss als Lügner dar. Der Wahlkampf-Veranstaltung im Bundesstaat Alaska wohnten tausende Trump-Anhänger bei.

Trump sieht "faulen Twitter-Deal" von Musk

Der 45. US-Präsident behauptete auch, er wusste immer schon, dass der 44 Milliarden Dollar schwere Musk-Twitter-Deal scheitern würde. Im Mai sagte er, dass Musk Twitter nicht zu einem so “lächerlichen Preis” kaufen würde. Den geplanten Einstieg Musks bei Twitter nannte Trump “einen faulen Deal”.

Außerdem verwies er auf die angeblich schlechte Vertragsgestaltung des Tesla-Chefs für den Kauf der sozialen Plattform. Trump forderte das ihm frenetisch zujubelnde Publikum auf statt Twitter, das die Meinungsfreiheit zu stark einschränke, künftig seine eigene Plattform “Truth Social” zu nutzen.

Elon Musk ist mit seiner Twitter-Übernahme gescheitertReuters

Musk versuchte bereits seit Mitte Mai, angeblich falsche Schätzungen von Twitter zur Zahl der Spam- und Fake-Accounts zum Thema zu machen. So erklärte er den Übernahmedeal deswegen bereits für ausgesetzt.

Musks Anwälte erklärten nun, Twitter habe es seit fast zwei Monaten versäumt, Musk und seinem Beraterstab die benötigten Daten zur Verifizierung der Angaben zu Fake-Accounts zu liefern. Sie bezeichnen das als einen derart schweren Bruch der Vertragsbedingungen, dass die Kaufvereinbarung aufgelöst werden könne. Vertragsexperten zufolge dürfte Musk nur schwer von dem eingefädelten Deal zurücktreten können.

Zuletzt bei eXXpress zu Gast: Trump-Berater Jason Miller (r.)eXXpress

Das Gesamtvolumen des Vorhabens hätte sich auf rund 44 Milliarden Dollar (43,22 Mrd. Euro) belaufen. Musk hatte den Aktionären 54,20 Dollar pro Aktie geboten. Die Aktie, die nach der Meldung am Samstag stark nachgab, stabilisierte sich am heutigen Sonntag bei 36,81 Dollar.

Hintergrund von Trumps Attacken auf den Tesla-Boss: Hinter den Kulissen wird gemunkelt, dass Elon Musk den Gouverneur von Florida, Ron De Santis (ebenfalls Republikanische Partei), für die Präsidentschaftskandidatur 2024 unterstützen könnte. Bei dieser wird höchstwahrscheinlich jedoch auch Trump noch einmal antreten, wie sein enger Berater, der Gründer der sozialen Plattform Gettr, Jason Miller, kürzlich gegenüber eXXpress bekannt gab.