Offenbar um Geld zu sparen haben die Beschaffungsgesellschaft und das Gesundheitsministerium bei der Wahl eines Lieferanten für große Mengen Desinfektionsmittel für Schulen einem chinesischen Hersteller den Vorzug gegeben, dessen Mittel gar keine gültige Zulassung mehr hat. Erschwerend kommt hinzu, dass das Mittel gar nicht mehr benutzt werden darf. Mehrere Eltern beklagten sich beim eXXpress, dass ihr Kinder das Mittel beim Betreten des Schulhauses trotzdem verwenden müssen und nun vermehrt unter trockener und rissiger Haut leiden. “Ich bin entsetzt, dass die Regierung so etwas in Umlauf bringt und unseren Kindern das zumutet”, zeigt sich eine Mutter besorgt.

Großflächiger Einsatz an Schulen und Kindergärten

Demnach wird das umstrittene Mittel bereits seit Wochen im großen Stil in Österreichs Schulen und Kindergärten eingesetzt – ohne Eltern darüber zu informieren, dass es sich hierbei um ein chinesisches Billig-Produkt ohne gültige Zulassung handelt. “Das Mittel riecht komisch und meine Hände jucken”, berichtet eine Schülerin. Die Lehrer hätten ihr gesagt, die Verwendung sei Pflicht.

Dieses Desinfektionsmittel ist aktuell an Schulen im Einsatz, obwohl es nicht mehr verwendet werden darf.

Laut Etikett ist das umstrittene chinesische Desinfektionsmittel im Vorjahr über eine Notfallzulassung auf den Markt gekommen. Solche Produkte sind aber seit September verboten und dürfen daher gar nicht mehr verwendet werden. Scheinbar wurde hier auf Kosten der Gesundheit von Kindern am falschen Ende gespart.

Unternehmer Hans Georg Hagleitner von Hagleitner Hygiene hat einen offenen Brief verfasst.Hagleitner/Krug

Kein Verständnis für so eine Schummel-Lösung haben heimische Qualitätsanbieter wie Hygienespezialist Hagleitner Hygiene mit Firmensitz in Zell am See. “Wer ordnungsgemäß ein Desinfektionsmittel auf den Markt bringt, muss Hürden nehmen”, weiß Firmeninhaber und Geschäftsführer Hans Georg Hagleitner zu berichten. Werden diese Regeln gebrochen, sei das bedrohlich: “Einerseits verzerrt es den Wettbewerb, andererseits gefährdet es die Marke ‘Made in Austria'”. Er zeigt sich in einem offenen Brief an die Regierung besorgt über das Wohl der Kinder und Jugendlichen, die in der Corona-Pandemie ohnehin schon sehr leiden: “Das Etikett des Mittels weist deutlich auf einen Mangel an Pflege- und Feuchthaltestoffen hin. In der Schule haben die Kinder aber keine Wahl – die bekommen das Mittel Tag für Tag verabreicht.”

Er hat daher mehrere Fragen an die zuständigen Stellen in der Politik formuliert:
Wann hat die öffentliche Hand das Desinfektionsmittel erworben?
Für wen war es ursprünglich bestimmt?
Warum erhalten es jetzt gerade Kinder und Jugendliche an Schulen?

Soll die Regierung den Einsatz des Billig-Mittels sofort stoppen?