Emilys Vater Thomas Hand (63) hat sich in seiner Verzweiflung schon häufiger an die Öffentlichkeit gewandt, um auf das Schicksal seiner kleinen Tochter Emily aufmerksam zu machen und die Geiselnehmer der Hamas nach Möglichkeit zum Einlenken zu bewegen. Doch es hat alles nichts genützt. Seit dem 7. Oktober ist das Kind in der Gewalt der brutalen Islamisten, nachdem die Hamas ihren Kibbuz Beeri überfallen haben. Emily, die ihre Mama mit zweieinhalb Jahren an den Krebs verlor, übernachtete bei Freunden, als sie verschleppt wurde.

Wenig später erhielt der Vater die traurige Nachricht: Emily sei unter den zahlreichen Todesopfern des Überfalls, hieß es. Die Leiche des Mädchens sei gefunden worden. In die Trauer mischte sich auch Trost: “Ich war irgendwie sogar erleichtert, denn das war mir zu diesem Zeitpunkt lieber, als wenn sie als Geisel genommen worden wäre”, sagte der Vater.

Emilys Vater: "Sie wird nicht wissen, was heute für ein Tag ist"

Doch dann die Wende: Das israelische Militär teilte Thomas Hand mit, dass Emilys Leiche nicht gefunden wurde und ihre DNA nicht im Blut der vielen Toten und in dem Haus entdeckt werden konnten, aus dem sie verschwunden war. Seitdem gehen die Behörden davon aus, dass sich das Mädchen unter den Geiseln befindet und irgendwo in einem Keller der Hamas im Gazastreifen gefangen gehalten wird.

Die Kleine, die so gerne tanzt, Volleyball liebt und Klavier spielt, feiert heute ihren 9. Geburtstag: “Sie wird das nicht einmal wissen. Sie wird nicht wissen, welcher Tag heute ist. Können Sie sich Emilys Angst vorstellen?”, fragte Thomas Hand in einem Zoom-Interview unter Tränen einen Reporter.

Seinen 8. Geburtstag hatte das Mädchen noch ausgelassen in ihrem Kibbuz gefeiert. Es gab ihr zu Ehren eine Zirkus-Party mit Jongleuren, Akrobaten und Stelzenläufern. Heute kann es keine Party für Emily geben.

32 Kinder unter den Geiseln der Terror-Hamas

Die Islamisten der Hamas überfielen am 7. Oktober Israel, richteten auf einem Musikfestival und in mehreren Kibbuzen Massaker an. Zunächst war von 1400 getöteten Israelis die Rede, die Zahl wurde von der Regierung in Jerusalem später jedoch auf 1200 korrigiert. Bei ihren Angriffen nahmen die Terroristen zahlreiche Geiseln, von denen sich die meisten nach wie vor in der Gewalt der Hamas befinden sollen. Auch hier änderten sich die Zahlen. Zunächst war von 199 gekidnappten Israelis die Rede, später von 244. Die letzte offizielle Angabe geht von 239 Gefangenen der Hamas aus.

Darunter auch 32 Kinder – wie die kleine Emily.

Hoffen: Emilys Vater und ihre Halbschwester