Die Österreicher müssen angesichts der Rekord-Teuerung den Gürtel enger schnallen. Nicht so in Lenore Gewesslers grünem Technologie-Ministerium. 99.680 Euro Steuergelder fließen nun von dort für eine neue Website, einen Teil des Geldes steuert auch das Finanz-Ressort von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) bei. Das ergab eine parlamentarische Anfrage der NEOS.

67.720 Euro für „Weiterentwicklung des KI-Ökosystems“

Die neue Homepage soll ein „Informationsportal“ sein, das die Verwirklichung der nationalen Strategie im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) sichtbar machen soll. Die Website besteht aus gerade einmal 770 Wörtern. Der Großteil des Geldes – 67.720 Euro – betreffen die „Weiterentwicklung des nationalen KI-Ökosystems“.

Douglas Hoyos (NEOS): „Völlig absurd“

Fast 100.000 Euro für eine Website mit 770 Wörtern – für NEOS-Digitalisierungssprecher Douglas Hoyos ist das „völlig absurd“, wie er gegenüber „heute“ unterstreicht: „Das sind fast 130 Euro pro Wort! Anstatt vorauszudenken und endlich eine vernünftige Digitalisierungsstrategie umzusetzen, schmeißt die Bundesregierung lieber Steuergeld für eine Website mit vagen Überschriften beim Fenster raus, um von ihrem Nichtstun abzulenken. Das ist ein neuerlicher Beweis dafür, wie ziel- und planlos ÖVP und Grüne in Sachen Digitalisierung und KI-Forschung agieren.“

Douglas Hoyos (NEOS): Regierung schmeißt Geld beim Fenster hinausAPA/EVA MANHART

Auf einmal soll Österreich „Innovationsstandort für KI werden“

Der Informationswert der Homepage ist – überschaubar. Wer durch die Seite stöbert, stößt auch nach minutenlangem Suchen primär auf Trivialitäten, wie „Digitalisierung ist kein Selbstläufer. Für einen erfolgreichen und nachhaltigen Aufschwung durch kluge strategische Transformation braucht es einen klaren Plan.“ Oder: „Wichtig ist, eine Digitalisierung ohne Verlierer.“ Oder: „Die Nutzung von Daten fördert Innovationen und die Schaffung gesellschaftlicher Mehrwerte.“ Oder: „Die bessere Nutzung von Daten fördert erfolgreiches Krisenmanagement und nachhaltigen Aufschwung.“

www.digitalaustria.gv.at wartet vor allem mit Trivialitäten auf – die den Steuerzahler aber teuer kommen.

Österreich wolle sich „als Forschungs- und Innovationsstandort für Künstliche Intelligenz in Schlüsselbereichen und Stärkefeldern“ positionieren. Davon ist es sämtlichen namhaften Forschern zufolge zurzeit weit entfernt. Eine Homepage allein wird es noch nicht ändern.